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Nach Wirbelsäulentrauma: Marius Hillebrand hört auf

Von Manuel Wüst
Marius Hillebrand (re.): «Emotionale Entscheidung»

Marius Hillebrand (re.): «Emotionale Entscheidung»

An Weihnachten hatte Marius Hillebrand (25) beim Motocrosstraining in Spanien einen schweren Sturz, dessen Folgen er heute noch spürt. Der Unfall und die berufliche Zukunft bewegen den Speedwayfahrer zum Rücktritt.

Wie schon von 2023 auf 2024 zog es Marius Hillebrand auch diesen Winter nach Spanien, wo er die Speedwaypause unter anderem auf der Motocross-Piste verbrachte. Für den Schwaben endete der Trip mit schwerwiegenden Folgen. «Am zweiten Weihnachtsfeiertag bin ich zu kurz gesprungen und hatte vom Sturz eine schwere Gehirnerschütterung mit entsprechendem Gedächtnisverlust», berichtete Hillebrand. «Bis ich wieder in Deutschland war, war ein ganz schöner Hickhack mit einigem Hin und Her. Es zeigte sich, dass ich zwar nichts gebrochen hatte, es wurde aber ein Wirbelsäulentrauma festgestellt, durch das auch meine Nerven in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ich bin seitdem viel in Therapie und in Tageskliniken gewesen und die Ärzte haben mir gesagt, dass es bis zu einem Jahr dauern kann, bis alles wieder zu 100 Prozent funktioniert.»

Die Sturzfolgen und der ärztliche Rat brachten den 25-Jährigen zum Nachdenken und stellten ihn vor eine schwere Entscheidung: «Im Alltag spüre ich vom Kopf her die Folgen der Gehirnerschütterung noch immer, da ich immer wieder mit Schwindelattacken zu kämpfen habe. Es wäre unverantwortlich, so Rennen zu fahren. So wäre die Saison 2025 gelaufen gewesen. Da es zudem in der elterlichen Firma einen Umbruch gibt, habe ich überlegt, wie es für mich mit 25 Jahren weitergeht. Nach einiger Bedenkzeit habe ich mich entschlossen, die Firma weiterzuführen und mit der Unterstützung meines Vaters den Übergang zu machen. Ich hing immer an dem Sport und bin durch ihn überall auf der Welt umhergereist, das war eine sehr emotionale Entscheidung.»

Ein weiterer Beschluss, der bereits vor dem Motocrossunfall getroffen wurde, wird durch das Karriereende nicht mehr zum Tragen kommen. «Ich hatte vor, 2025 für Österreich zu fahren, weil es von der Kommunikation nicht mehr gepasst hat», erzählte der Argentaler SPEEDWEEK.com. «Ich war als Dritter der Deutschen Meisterschaft 2023 im Teamgespräch für die Team-EM in Danzig dabei, und ein paar Tage vor dem Rennen war ich dann raus. Da habe ich mir gedacht, der Podestplatz bei der DM bringt mir gar nichts. Ich hatte extra für das Rennen in Güstrow abgesagt und ein paar Tage zuvor war ich dann nicht mehr im Team.»

Hillebrand kann sich vorstellen, dem Sport auch weiterhin verbunden zu bleiben. «Ich werde mich jetzt erst mal um die Umstrukturierung in der Firma kümmern und dann schauen, ob ich meine Erfahrung irgendwo weitergeben kann. Selbst werde ich ein Motorrad behalten, den Rest, inklusive Bus, habe ich schon verkauft.»

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