Speedway-Star Egon Müller in der Herz-Klinik
Egon Müller hat den Herzeingriff gut überstanden
«Ich wurde am Dienstag immer kurzatmiger, dann ging es los mit dem Herz», erzählte der vierfache Weltmeister Egon Müller aus dem Krankenbett. «Heute Morgen um 8 Uhr wurde eine Herzkatheteruntersuchung gemacht. Ich habe nicht mehr die volle Herzleistung. Weil mein Herz aber doppelt so gross ist wie das eines normalen Menschen in meinem Alter, komme ich auch mit der halben Leistung gut klar.»
«In den Arterien wurden diverse Verengungen festgestellt, die nicht gut aussehen», bemerkte der 64-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.de. «Jahrelang habe ich die falsche Diät gemacht, um vor wichtigen Rennen abzunehmen. Das muss ich jetzt büßen. Im Moment darf ich nicht aufstehen, das nervt total. Um die Brust habe ich einen Druckverband.»
Müller rechnet damit, dass er Ende der Woche wieder nach Hause darf. «In Zukunft werde ich eine Menge Medikamente nehmen müssen, für eine bessere Durchblutung. 2006 hatte ich schon einmal einen Herzinfarkt – auf der Autobahn. Ich bin damals direkt in die Uniklinik Kiel und vor den Haupteingang der Herzabteilung gefahren. Da kam gleich der Pförtner und hat gemault, dass ich da wegfahren soll. Ich sagte ihm, dass er selber wegfahren soll, wenn er nicht will, dass ich tot umfalle. Was folgte waren neun Tage auf der Intensivstation.»
Wie früher gegen Ole Olsen
Das Belastungs-EKG in Bad Segeberg hat Müller erstaunlich gut überstanden. «Ich habe alles platt gemacht, was da in den letzten Wochen beim Leistungstest war», hielt Deutschlands einziger Speedway-Weltmeister fest. «Da war so eine niedliche Krankenschwester, die hatte sooo lange Wimpern ... Da habe ich mich noch mal extra angestrengt. Wie früher, wenn ich Rennen gefahren bin. Da habe ich mir immer vorgestellt, dass Ole Olsen, mein Hass-Gegner vor mir ist. Dann konnte ich noch mal 25 Prozent extra mobilisieren.»
Müller, mental nach wie vor Hochleistungssportler, erkundigte sich nach dem Bestwert. Den hält ein Tiefseetaucher mit 400 Watt. «Ich wollte mir keine Blöße geben», schmunzelte der Norddeutsche. «Bei 200 Watt haben mir aber die Beine gebrannt. Komischerweise hat das Herz mitgemacht. Normal muss ich schon nach 24 Treppenstufen schnaufen.»