Speedway-EM: Hat sich One Sport Media übernommen?
Gibt es 2013 wirklich eine vierteilige EM-Serie?
Mit viel Tamtam hat One Sport Media die Speedway-Europameisterschaft übernommen. Auf ihren expliziten Wunsch hin änderte der europäische Verband UEM (heute FIM Europe) für 2012 sogar das System, schwenkte um von einem Finale auf mehrere Finalrunden. Stolz wurde ein Drei-Jahres-Vertrag mit dem paneuropäischen Sportsender Eurosport präsentiert, der alle vier Finalrunden am Samstagabend und in über 50 Ländern zur besten Sendezeit live übertragen soll – auch in Deutschland.
Jetzt ist die Website der «Speedway European Championships» offline, nicht einmal bei FIM Europe gibt es Termine für die geplanten vier Finalrunden der Speedway-EM 2013. Selbst Fahrer wie Europameister Ales Dryml wissen keinerlei Details, haben auch bis heute keinen Vertrag erhalten.
Auch bei BSI, dem Vermarkter des Speedway-GP, weiß man nichts über die vermeintliche neue Konkurrenz. «Wird es die Speedway-EM-Serie geben?», fragte Managing Director Paul Bellamy im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben nun Ende Mai und es gibt keinen Kalender. So viel ich weiß, ist nur ein Rennen in Polen bestätigt. Du und ich sind in diesem Business und wir wissen nicht, ob die Serie stattfinden wird. Wie geht es da erst den Fans?»
One Sport Media ist eine junge Marketing-Firma, sie gibt es erst seit 2008. Im Gegensatz zu Global-Playern wie IMG (Speedway-GP) oder Bridgepoint (MotoGP, SBK) ist OSM ein Zwerg. Erste Sporen verdiente sich das polnische Unternehmen im Speedway-Sport mit der Austragung der Rennen «Polen gegen den Rest der Welt» 2011 in Thorn (Torun) und letztes Jahr in Landsberg (Gorzow).
Wurde der Mund für 2013 zu voll genommen? Neben der vierteiligen EM-Serie will One Sport Media auch die «Speedway Best Pairs» auferstehen lassen. Dafür gibt es wenigstens einen Termin: 8. Juni in Thorn/Polen.