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Gelähmter Darcy Ward: Nur geringe Heilungschancen

Von Ivo Schützbach
Darcy Ward hat eine sehr schwierige Zeit vor sich

Darcy Ward hat eine sehr schwierige Zeit vor sich

Fünf Tage sind seit Darcy Wards schrecklichem Speedway-Unfall in Grünberg vergangen. Gute Neuigkeiten wegen seiner Lähmungen sind Fehlanzeige, die Prognose für die Zukunft ist entsprechend düster.

Vergangenen Dienstag wurde Darcy Ward in einer zweiten Operation die lädierte Hand gerichtet, Donnerstagmittag wurde der Australier mit einem Privatjet von Grünberg nach London Luton geflogen. Seitdem ist der 23-Jährige in einem nicht genannten Krankenhaus in England untergebracht.

Von ärztlicher Seite ist wenig über den Zustand Wards zu erfahren, dessen Vater George beruft sich auf die Schweigepflicht und möchte keine Informationen öffentlich machen. Sicher ist, der zweifache U21-Weltmeister hat seit seinem Sturz in Polen am letzten Sonntag kein Gefühl in den Beinen.

«Eine genau Prognose kann erst in eine paar Monaten abgeben werden», teilte Grünbergs Teamarzt Robert Zapotoczny in einer Pressekonferenz mit. «Sein Fall ist schwierig, aber es gibt einen Funken Hoffnung. Hoffnung gibt es immer. Körperlich und psychologisch muss sich Darcy nun einem sehr intensiven Rehabilitationsprogramm stellen.»

Geistesgegenwärtig nahm Australiens Teammanager Mark Lemon am Tag nach dem Sturz Kontakt mit der «Wings for Life»-Stiftung in Salzburg auf. Diese wurde 2004 vom zweifachen Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, Querschnittslähmung heilbar zu machen.

«In der Sofortbehandlung gibt es Medikamente, mit der das nach einer akuten Rückenmarksverletzung noch vorhandene Gewebe gerettet werden kann, sofern die Behandlung innerhalb von 24 Stunden erfolgt», so Kinigadner.

«Die Leute von Wings for Life waren sehr hilfsbereit, sie haben sehr viel Wissen über diese Medikamente», erklärte Lemon. «Sie haben in den letzten Jahren bahnbrechende Fortschritte in der Behandlung von Rückenmarksverletzungen erzielt.»

Derzeit gibt es vier Ansätze, um Querschnittsgelähmten zurück auf die Beine zu helfen: Verringerung von Sekundärschäden, Nervenfaserwachstum, Wachstumshemmer ausschalten und zellbasierte Ansätze. Aufgrund des komplexen Krankheitsablaufs einer Querschnittslähmung verspricht die Kombination verschiedener Therapieansätze die besten Erfolgsaussichten.

Ob Darcy Wards Verletzungsbild eine Therapiechance bietet, wird sich die kommenden Wochen zeigen.

Der Horrorsturz passierte in Lauf 15 des polnischen Ligamatches Grünberg (Zielona Gora) gegen Graudenz (Grudziadz). Darcy Ward bekam am Kurvenausgang Griff, kollidierte mit dem Hinterrad von Artem Lagutas Bike, wurde von seiner Maschine katapultiert landete heftig auf seinem Rücken und Nacken. Weil er auf der Geraden in die Bande krachte, standen dort keine Airfences.

 

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