Kritik von Jason Doyle: «Das alte System war besser»
2022 ein seltenes Bild: Jason Doyle vorne
Nach Jahren der Abstinenz nahm Jason Doyle im vergangenen Winter an der Australischen Speedway-Meisterschaft teil und sah lange wie der neue Champion aus. Doch im letzten Rennen schnappte ihm Jack Holder den Titel weg und Doyle wurde nur Vize.
«Es war bitter, den Titel so knapp zu verlieren, aber Jack war am Ende besser und hat verdient gewonnen», so Doyle. «Der Hauptgrund, nach Australien zu gehen, war, neue Motoren zu testen. Die Familie und Freunde zu sehen, und die Sonne zu genießen, war auch wunderbar.»
Bei den Rennen zur Australischen Meisterschaft wurde wie früher im Grand Prix jeder erfahrene Punkt gezählt; und nicht wie derzeit im Grand Prix abhängig von der Platzierung die Meisterschaftspunkte vergeben. Auf die Frage, welches System er bevorzugt, hat der Weltmeister von 2017 eine klare Antwort: «Das alte. Man kann ein richtig gutes Rennen fahren und dann hat man im Finale Pech; aber man kann auch umgekehrt gerade noch so ins Halbfinale kommen und dann die maximalen Punkte holen. Da war das alte System besser.»
Doyle kann auch einen direkten Vergleich zwischen den Promotern ziehen, denn er kam 2015 in den GP, als noch BSI das Sagen hatte, und fuhr nun eine Saison unter der Discovery-Gruppe. «Von außen betrachtet war es auf jeden Fall besser. Es war die erste Saison unter Discovery und ich glaube, dass es 2023 noch besser wird, jetzt wo sie im Speedway-Sport alles kennen», urteilte der 37-Jährige.
Sportlich gesehen war die Saison 2023 die schlechteste in seiner Grand-Prix-Laufbahn. Doyle kam nur in Prag bis ins Finale und fuhr nur in vier weiteren Rennen ins Halbfinale. In der Endabrechnung strandete er auf dem zehnten Platz. Zuvor hatte der Australier, der 2005 nach Europa kam und sich über die niederen Ligen in den Grand Prix hochgearbeitet hatte, stets einstellige Platzierungen eingefahren und wurde 2017 Weltmeister. Für 2023 ist Doyle guter Dinge, dass er an vergangene Erfolge anknüpfen kann. «Wenn ich nicht glauben würde, dass ich erfolgreich im GP sein könnte, wäre ich nicht dabei.»