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Smolinski im Speedway-GP: «Kann es nicht fassen!»

Von Ivo Schützbach
Seit 19 Jahren wartet Deutschland auf einen Fahrer im Speedway-Grand-Prix. Der großartige Martin Smolinski hat das «Wunder von Poole» geschafft.

Seit dem WM-Titel des legendären Egon Müller 1983 in Norden hat nur ein deutscher Fahrer in der Speedway-Weltmeisterschaft etwas Herausragendes vollbracht: Gerd Riss wurde 1995 mit Wildcard im Abensberg-GP hinter Tommy Knudsen, Hans Nielsen und Billy Hamill Vierter.

Samstagnacht qualifizierte sich Martin Smolinski im GP-Challenge in Poole so gut wie sicher für den Speedway-GP 2014. Das ist keinem Deutschen vor ihm gelungen, selbst Riss und Barth waren gescheitert. So gut wie heißt: Challenge-Sieger Niels-Kristian Iversen, derzeit WM-Fünfter, muss im Grand Prix in den Top-8 bleiben, damit «Smoli» als Vierter des Challenges nachrückt.

Smolinskis Punktestatistik in Poole: 3-2-0-3-2. «Der Nuller war zu 100 Prozent mein Fehler», erklärte der Bayer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe in den letzten Wochen viel an meinen Starts gearbeitet, die nicht immer sehr gut waren. Für die Kupplungsbeläge habe ich jetzt eine andere Mischung gefunden, am Start habe ich viel mit der Sitzposition experimentiert. Die ersten beiden Läufe hatte ich supergeile Starts. Im dritten Lauf kam ich von ganz außen und bin in den alten Trott verfallen. Ich war Stockletzter vom Start. Ich war schneller als Daniel King vor mir, fand aber keinen Weg vorbei.»

Mit einem Sieg zurück im Rennen

«Im vierten Vorlauf hatte ich von weiß einen Bombenstart und habe gegen Bjerre gewonnen», erzählte der 28-Jährige. «Damit war ich wieder zurück im Rennen.»

Mit einem Sieg in seinem letzten – und vermeintlich leichtesten – Lauf, wäre Smolinski sogar als Dritter aufs Podium geklettert. «Jonasson hatte die bessere Linie aus der ersten Kurve hinaus», erklärte der Olchinger, der hinter dem Schweden Zweiter wurde. «Ich habe alles gegen ihn probiert, mir aber die Zähne ausgebissen. Das war Lauf 20, es gab nur noch eine Linie.»

Rang 2 bedeuteten 10 Punkte insgesamt. Einer weniger als der Drittplatzierte Däne Kenneth Bjerre, gleich viele wie der Engländer Chris Harris, den Smolinski aber im vierten Lauf geschlagen hat. «Es gab einen Riesenaufruhr, 20 Engländer haben das Regelbuch herausgeholt weil sie meinten, dass es zwischen Harris und mir ein Stechen geben muss», bemerkte Deutschlands Nummer 1. «Der Schiedsrichter hat aber sofort nach dem letzten Lauf klar gemacht, dass es kein Stechen gibt. Ich hatte das Glück des Tüchtigen Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass ich es in den Grand Prix geschafft habe. Darauf arbeite ich seit zehn Jahren hin.» Und fügte schmunzelnd hinzu: « Die kommenden Grands Prix werde ich Iversen die Daumen drücken, dass er in den Top-8 bleibt.»

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