Offiziell: Emil Sayfutdinov verzichtet auf Grand Prix
Nach Ex-Weltmeister Tomasz Gollob hat sich auch Überflieger Emil Sayfutdinov vom Speedway-GP 2014 abgemeldet. Verantwortlich dafür ist allerdings nicht der Streit zwischen Speedway-GP und Speedway-EM, wie es letzten November hieß: 2014 dürfen die Fahrer nach dem jüngsten Beschluss des Motorrad-Weltverbands FIM noch in beiden Meisterschaften starten, erst nächstes Jahr müssen sie sich entscheiden.
Während Gollob sich in den letzten Atemzügen seiner Karriere befindet und sich den GP-Stress mit fast 43 Jahren nicht mehr antun will, führt Sayfutdinov verschiedene Gründe ins Feld. Er sagt, dass er sich bis heute nicht von seinem schweren Sturz letzten August in der polnischen Liga erholt hat.
Experten halten die Geschichte mit seiner Gesundheit für vorgeschoben. Bereits Ende Oktober bescheinigten ihm die Ärzte in der Rihuma Klinik in Girona nahe Barcelona einen guten Genesungsverlauf an seinen lädierten Beinen und Ellbogen. Das Management des Russen sagt jetzt hingegen, dass er körperlich nicht in der Lage sei, auf höchstem sportlichem Niveau zu fahren.
Zudem erzählt Sayfutdinov seit Monaten, dass er sich in seiner Heimat Russland trotz seiner überragenden Erfolge sehr schwer tue, Sponsoren zu finden. Bei einem Treffen mit der russischen Föderation MFR Ende November 2013 wurde ein gutes finanzielles Paket für den 24-Jährigen geschnürt. Dieses ist an die Bedingung geknüpft, dass er Speedway-EM (SEC) fährt. Die Sponsoren erwarten sich durch die Eurosport-Übertragungen eine gute TV-Abdeckung in Russland.
Anscheinend ist das Paket nicht gut genug. Nach seiner langen Verletzungspause nimmt es Sayfutdinovs polnischer Ligaclub Tschenstochau (Czestochowa) mit der Zahlungsmoral nicht so ernst, der mehrfache Grand-Prix-Sieger sei nach wie vor in einer schwierigen finanziellen Situation, heißt es.
Sayfutdinovs Platz im Grand Prix nimmt der Australier Troy Batchelor ein.