Emil Sayfutdinov und Gollob: SEC statt Grand Prix!
Nun haben sich die ersten Fahrer zur auf Eurosport live ausgestrahlten Speedway-Europameisterschaft bekannt: Emil Sayfutdinov und Tomasz Gollob. Das russische Übertalent Sayfutdinov und derzeitige Nummer 6 der Welt zieht die EM dem Grand Prix vor – weil seine Sponsoren Druck machen.
Seit Wochen erzählt Sayfutdinov, dass er sich in seiner Heimat Russland trotz seiner überragenden Erfolge sehr schwer tue, Sponsoren zu finden. Bei einem Treffen mit der russischen Föderation MFR letzte Woche wurde ein gutes finanzielles Paket für den 24-Jährigen geschnürt. Dieses ist allerdings an die Bedingung geknüpft, dass er Speedway-EM (SEC) fährt. Die Sponsoren erwarten sich durch die Eurosport-Übertragungen eine gute TV-Abdeckung in Russland.
Bleibt das jüngst erlassene Reglement des Motorrad-Weltverbandes FIM bestehen, dürfen Sayfutdinov und Gollob 2014 durch ihre SEC-Verpflichtung keinen Grand Prix fahren.
Die FIM wird nachgeben
SEC-Vermarkter One Sport hat bereits angekündigt, dass sie gegen die FIM Klage einreichen werden. Vor dem Europäischen Gerichtshof dürfte die FIM-Entscheidung, dass ein Fahrer zwischen den beiden großen Speedway-Serien wählen muss, kaum Bestand haben, schränkt sie doch die freie Wahl des Arbeitsplatzes ein und unterstützt zudem ein monopolistische Stellung.
Zu einem Richterspruch wird es kaum kommen: Meist rudert die FIM in solchen Fällen zurück und ändert das Reglement entsprechend.
Emil Sayfutdinov und Tomasz Gollob werden also nicht zwangsläufig in der Speedway-Weltmeisterschaft 2014 fehlen. Die Serie beginnt erst am 5. April in Neuseeland, in den vier Monaten bis dahin kann allerhand geschehen.
Sayfutdinovs Management ließ mitteilen: «Sollte sich Emil zwischen Grand Prix und SEC entscheiden müssen, fährt er SEC. Unseren russischen Sponsoren ist es wichtig, dass sie in Russland gesehen werden. Alle SEC-Rennen werden in Russland auf Eurosport übertragen. Außerdem ist einer der SEC-Läufe in Russland, jedoch kein Grand Prix.»