SEC denkt über rechtliche Schritte gegen die FIM nach
Auf finanziellen Druck von Speedway-GP-Vermarkter BSI hat die FIM entschieden, dass sich ein Fahrer 2014 für den Speedway-GP oder die Speedway-EM (SEC) entscheiden muss. Doppelstarter wie dieses Jahr Tai Woffinden, Tomasz Gollob, Fredrik Lindgren, Emil Sayfutdinov, Nicki Pedersen oder Martin Vaculik wird es zukünftig nicht mehr geben. Ein GP- Fahrer darf noch maximal einen Wildcard-Einsatz in der SEC absolvieren.
SEC-Vermarkter One Sport Media eruiert nun ob es möglich ist, gegen die Entscheidung der FIM rechtlich vorzugehen. «Wir sind mit dem polnischen Verband in Kontakt und warten auf Antworten», teilte Janek Konikiewicz mit. «Wir glauben, dass es an der Zeit ist, um unsere Position zu kämpfen.»
Die Anwälte von One Sport prüfen, ob der FIM-Beschluss mit den Verträgen zwischen One Sport und der FIM Europe vereinbar ist. «Es ist nicht gut für den Sport, wenn dem Reglement unverständlicherweise so eine Regel hinzugefügt wird», meint Karol Lejman. «Die Aufgabe der FIM ist es den Sport zu vermarkten und auf sein Image zu achten. Was jetzt passiert, beschädigt das Ansehen des Sports.»
One Sport wird argumentieren, dass die FIM Europe durch die Regeländerung Vertragsbruch betreibt, weil sich dadurch die Voraussetzungen ändern. In Wirklichkeit kann One Sport weiterhin jeden Fahrer unter Vertrag nehmen, den sie wollen. Schadensersatzforderungen sind damit ohne Grundlage.
Es liegt beim Fahrer, wo er fährt
Der FIM als Motorrad-Weltverband obliegt es allein, das sportliche Reglement zu gestalten. Im Reglement festzuhalten, dass sich ein Fahrer nur an einer Meisterschaft beteiligen kann, ist nicht rechtswidrig. Die Entscheidung, in welcher Meisterschaft er antreten will, liegt beim Fahrer. Gibt ein Fahrer für eine Meisterschaft seine Nennung ab, unterwirft er sich damit automatisch dem Reglement und den Vertragsbedingungen. Es steht weiterhin jedem Piloten frei SEC zu fahren.
GP-Piloten wie Weltmeister Tai Woffinden, Tomasz Gollob, Fredrik Lindgren, Emil Sayfutdinov, Nicki Pedersen oder Andreas Jonsson wird 2014 und darüber hinaus nicht untersagt SEC zu fahren. Sie dürfen nur nicht mehr Grand Prix und SEC fahren. Jeder Pilot wird zukünftig für sich selbst entscheiden, welche Meisterschaft für ihn wichtiger ist. Ausschlaggebend wird dabei alleine die Sendezeit im Fernsehen sein. Nur das interessiert Sponsoren.
Ein Spitzenfahrer wie Nicki Pedersen wird mit vier EM-Läufen (oder auch sechs) auf Eurosport nicht im Ansatz auf soviel TV-Zeit kommen wie mit zwölf Grands Prix, die weltweit übertragen werden. Er wird also nicht lange überlegen müssen, in welcher Serie er fährt. Welches Preisgeld in den Meisterschaften bezahlt wird, ist nebensächlich: Im Vergleich zu den Sponsorengeldern sind das Peanuts.