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Weltneuheit: Audi geht mit R8 LMS in die GT4-Klasse

Von Martina Müller
In der boomenden GT4-Kategorie wird zukünftig auch Audi mitspielen. Dazu wurde nun ein 495-PS-starker Rennwagen vorgestellt. Auch Konkurrenten wie Mercedes-AMG, BMW, Porsche oder Ford setzen auf den GT4-Sport.

Lange hatte Audi still gehalten und das Entstehen eines Rennwagens für die GT4-Kategorie verschwiegen bzw. nicht kommentiert. Doch in dieser Nacht wurde nun im Vorfeld der New York International Auto Show tatsächlich der R8 LMS GT4 der Weltöffentlichkeit präsentiert. Der Wagen wird vom 5.2L-V10-Motor angetrieben, der auch aus der Serienversion des R8 bekannt ist. Je nach BoP (Balance of Performance) wir er im Renntrimm bis zu 495 PS leisten. Mit dem neuen Rennwagen schließt Audi die Lücke zwischen dem R8 LMS (für die GT3-Kategorie) und dem RS 3 LMS, der seit einigen Monaten in der Tourenwagen-Klasse (TCR) antritt. Alle drei Projekte sind auf Kundenmotorsport ausgelegt und stehen somit im Kontrast zum im Vorjahr beendeten Werkseinsatz mit dem Diesel betriebenen LMP1-Prototypen R18 in der Sportwagen-WM.

Der erste Renneinsatz des R8 LMS GT4 wird schon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (25.-28. Mai) stattfinden. Dies ist jedoch eher ein Entwicklungauftritt. Erst im Lauf des Jahres wird der Wagen dann bei der SRO (Stephane Ratel Organisation) zur Homologation vorgefahren. Gegen Jahresende geht das Fahrzeug in Kundenhände.

Die GT4-Kategorie befindet sich gerade in Mitten einer regelrechten Blütezeit. In immer mehr Ländern werden Championate gegründet, die nach GT4-Regeln fahren bzw. bestehende Serien daran angepasst. So wird ab 2017 beispielsweise die französische GT Meisterschaft mit GT4-Wagen ausgefahren. Auch in Nordamerika kann man sowohl in der World Challenge aus auch der (IMSA) SportsCar Challenge mit Fahrzeugen dieser Bauart antreten. «Schon heute gibt es 13 Rennserien weltweit, in denen GT4-Modelle antreten können», erklärt Stephan Winkelmann, Geschäftsführer Audi Sport GmbH. «Nun setzen wir genau zum richtigen Zeitpunkt auf die GT4-Klasse.»

Einer der Hauptgründe für den GT4-Boom ist sicherlich die Kostenspirale in der GT3-Klasse, die insbesondere durch die letzte Generation der GT3-Wagen nochmals ordentlich Fahrt aufgenommen hat – und für private Einsatzteams inzwischen teilweise beginnt, zu teuer zu werden. Die neuen GT4-Wagen liegen hauptsächlich noch unter 200.000 Euro - und befinden sich somit auf einem Niveau, wie die GT3 im Jahre 2006 einmal begann. Aufgrund des prognostizierten weiteren Wachstums der GT4-Klasse steigen nun auch immer mehr Hersteller in die Klasse ein. Mercedes-AMG hat vor einigen Monaten eine erste Designstudie seines GT4 gezeigt; Porsche bietet mit dem Cayman GT4 Clubsport MR ebenfalls ein Modell an, genauso wie McLaren mit dem 570S GT4, KTM mit dem X-BOW GT4, Chevrolet mit dem Camaro GT4.R, Ford mit Mustang GT4 und einige weitere ebenfalls. Der neue BMW M4 GT4 feierte beim 24-Stunden-Rennen in Dubai Mitte Januar sein Wettbewerbsdebüt.

Die GT4-Klasse wurde übrigens (analog zur GT3) bereits im Jahre 2006 ins Leben gerufen – stand aber lange Jahre im Schatten der (bislang noch prosperierenden) GT3-Kategorie. Mittelfristig wird ihr jedoch ein größeres Potential zugesprochen.

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