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Jet ohne Flügel: Praga R1 Endurance Cup

Von Oliver Runschke
Aufregender neuer Markenpokal: Mit dem spektakulären R1 Turbo plant Praga im kommenden Jahr einen Cup. LMP2-Test winkt als Prämie.

Formel-Auto mit Dach oder Jet ohne Flügel? Egal wie man ihn bezeichnet, spektakulär ist der Praga R1 Turbo alle mal. Seit einigen Jahren ist der Praga R1 schon auf der Rennstrecke unterwegs, im kommenden Jahr will der tschechische Rennwagenbauer, der im Kartsport gross geworden ist, mit dem R1 einen eigenen Markenpokal ausrichten. Der R1 verspricht fahrdynamische Wunderdinge auf der Rennstrecke: 625 kg bringt der Kohlefaser-Renner auf die Waage, angetrieben wird der R1 von einem Zweiliter-Turbo von Renault Sport, der rund 340 PS leistet. Nach Angaben von Praga übertrifft der R1 die Sicherheitsanforderungen der FIA CN-Klasse.

Ab dem kommenden Jahr will Praga mit dem R1 Endurance Cup einen Markenpokal ins Leben rufen. Mit dem Cup tritt Praga in Konkurrenz zur neuen LMP3-Klasse des Le-Mans-Veranstalters ACO, will sich von den Kosten aber deutlich attraktiver positionieren. «Wir wollten mit unserem R1 in die LMP3-Klasse und haben uns intensiv mit dem ACO ausgetauscht. Die Gespräche waren gut, aber was am Ende als LMP3-Reglement herauskam, passte nicht mehr zu unserem Fahrzeug», erklärt Jan Martinek von Praga, der sich zusammen mit Jan Charouz um den Cup kümmert. «Unser Praga R1 hat vergleichbare Fahrleistungen zum LMP3, bei deutlich geringeren Kosten. Den R1 Turbo verkaufen wir Markenpokal-Teilnehmern zu Sonderkonditionen für 120.000 Euro. Die LMP3-Klasse hat zwar eine Kostenobergrenze von 200.000 Euro von Chassis und Motor, aber nach dem, was wir hören, wird das nicht zu halten sein und nach oben korrigiert.»

Nicht nur der Preis ist attraktiv, auch bei den Laufzeiten will der R1 ein Schnäppchen sein. «Die Unterhaltskosten sind sehr günstig. Alle Teile haben enorm lange Laufzeiten. Im vergangenen Jahr sind wir eine Saison mit dem R1 gefahren und haben lediglich einen Satz Bremsen tauschen müssen.» Pro Fahrer kalkuliert Praga für eine Saison Kosten von 90.000 Euro, allerdings ist noch ungewiss, wie viele Veranstaltungen es geben wird.

Bei dem Cup soll es je Wochenende zwei Rennen á 50 Minuten geben. Zwei Fahrer teilen sich ein Fahrzeug, möglich ist aber auch die Rennen mit Pflichtboxenstopp alleine zu fahren. Es wird eine Pro-Am und eine Amateurwertung geben. 
Den drei besten Amateuren winkt ein Test in einem LMP2 und die Möglichkeit zu einem Le-Mans-Cockpit, das allerdings nicht Teil des Preises ist. In Besitz von Praga sind die beiden Lotus T128 aus der WEC 2013, der Test wird allerdings nicht in dem LMP2-Coupé, sondern voraussichtlich in einem anderen Fahrzeug über die Bühne geben.

Praga hat sich für den Cup, der gerne im Rahmen des ADAC GT Masters fahren will, ein Ziel von 12 verkauften Fahrzeugen gesetzt, um 2015 in die erste Saison zu starten.

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