30. Todestag von Stefan Bellof: Drei Erinnerungen
Stefan Bellof wurde nur 27 Jahre alt. Er verstarb heute vor 30 Jahren.
Walter Lechner (66) war der erste Teamchef Bellofs im Rennsport, als er ihm 1979 im November die erste Formel-Ford-Chance ermöglichte. «Stefan war in Hockenheim so überzeugend, dass wir ihn unter Vertrag nahmen. Da sah jeder gleich, was für ein Talent er war», sagt der Salzburger, für den Stefan 1980/81 14 Siege in der Nachwuchsklasse einfuhr. «Stefan war ein toller Mensch, ein Lichtblick. Eine glänzende Karriere war für mich von seinem ersten Rennen weg absehbar. Beeindruckend für mich war nicht nur sein fahrerisches Ausnahmetalent, sondern auch sein positives Denken.»
Hans-Joachim Stuck (64) sagt über Bellof, mit dem er 1984 gemeinsam die 1000 km von Imola (Sportwagen-WM) im Brun-Porsche gewann: «Wir haben am 1.9.1985 einen jungen Mann verloren, dem ich sehr viel verdanke und den ich respektiert habe. Ich habe von ihm erst gelernt, den Porsche 956 richtig zu bewegen. Vom Typ her war er wie ich: Wir liebten den Spass. Stefan ist viel zu früh von uns gegangen. Was da in Spa passierte, war einfach Sch….»
Hautnah musste der Salzburger Peter Reinisch als Teammanager von Brun Motorsport den Todessturz miterleben. „«Stefan kannte, wird ihn nie vergessen können. Er war sauschnell und ein grossartiger Mensch. Das Wochenende von Spa war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Erst nachher erfuhr ich von seinem Bruder Georg, dass Stefan gar nicht fahren wollte. Sein Vertrag mit Tyrrell in der Formel 1 erlaubte ihm nur fünf Rennen für Brun in der Sportwagen-WM. Als er Spa verlassen wollte, machte sein Auto schlapp. Er blieb zum Rennen. Dann kam im Rennen der Boxenstopp, Thierry Boutsen übergab als Führender, Stefan stieg ein. Doch der Wagen sprang nicht gleich an. In diesem Moment rauschte Ickx im Werk-Porsche vorbei. Stefan kam verspätet aus der Box und musste sich hinter Ickx anstellen. Wäre der Wagen sofort angesprungen, wäre Bellof vor Ickx auf die Piste zurückgekehrt, und es hätte den Crash nie gegeben», erzählt Reinisch.