Restaurierter Porsche 917K zurück auf der Rennstrecke
Dieser Porsche 917K ist das Siegerauto des 1000-Kilometer-Rennens von Spa 1971
Historische Porsche-Rennfahrzeuge stehen für zahlreiche Siege bei den 24-Stunden-Klassikern in Le Mans und Daytona. Auch bei 1000-Kilometer-Rennen auf Traditionskursen wie Nürburgring und Spa-Francorchamps feierten sie unvergessliche Erfolge. Damit diese Fahrzeuge auch weiterhin auf Rennstrecken zu sehen sind, bietet Porsche in Deutschland und in den USA umfangreiche Serviceleistungen rund um den historischen Motorsport jetzt auch für Kunden an. Schwerpunkte des neuen Geschäftsfelds sind die möglichst originalgetreue Restauration sowie die Reparatur und die Betreuung alter Rennwagen.
«Diese Fahrzeuge haben Motorsportgeschichte geschrieben und in den vergangenen Jahren teilweise extrem an Wert gewonnen», sagt Jens Walther, President & CEO von Porsche Motorsports North America in Santa Ana/Kalifornien. «Nicht nur in den USA gibt es eine sehr aktive Szene rund um den historischen Motorsport. Auch in Europa werden noch viele dieser Fahrzeuge auf Rennstrecken eingesetzt. Dabei erkennen immer mehr Besitzer, wie wichtig es für die Wertentwicklung ist, dass solche Fahrzeuge wirklich originalgetreu restauriert werden.»
Ein Aushängeschild für das Geschäftsfeld ist die jetzt abgeschlossene Restauration eines Porsche 917K. Das legendäre Siegerauto des 1000-Kilometer-Rennens von Spa 1971 erlebte seinen Roll-out bei Porsche Motorsports North America und wird auch beim 'Rennsport Reunion' zu bewundern sein, der weltweit grössten Veranstaltung mit historischen Porsche-Rennfahrzeugen, die vom 25. bis 27. September im kalifornischen Laguna Seca stattfindet. Der Rennwagen war 1971 auch in den USA erfolgreich eingesetzt worden war, etwa in Watkins Glen, und landete danach im Museumslager in Zuffenhausen. 2009 wurde er in den legendären Gulf-Farben lackiert und im Museum ausgestellt. 2012 erging der Auftrag an Porsche Motorsports North America, den Rennwagen auf Stand Spa 1971 zu restaurieren und wieder fahrbereit zu machen. Dabei konnte man nicht nur auf Ressourcen wie das Archiv des Porsche-Museums mit seiner umfangreichen Dokumentensammlung zurück greifen, sondern auch auf Zeitzeugen und nicht zuletzt natürlich auf die Erfahrung und das breit gefächerte Wissen von älteren und ehemaligen Porsche-Mitarbeitern. Dieses Know-how bei Porsche fest zu verankern und an neue Generationen von Mitarbeitern weiter zu geben, ist ein weiteres wichtiges Ziel, das Porsche mit dem neuen Geschäftsfeld verfolgt.
Neben der Restauration und Reparatur bietet Porsche den Besitzern historischer Rennautos auch umfangreiche Serviceleistungen rund um den Einsatz dieser Fahrzeuge an. Dazu gehört beispielsweise der Austausch sicherheitsrelevanter Teile, der gerade jetzt bei vielen vor 30, 40 Jahren gebauten Gruppe-C-Autos anliegt. Wenn es um die Sicherheit geht, aber auch nur dann, weicht man auch mal von der Originalität ab. So werden beispielsweise keine alten Sicherheitsgurte eingebaut. Um alle Kundenwünsche erfüllen zu können, will Porsche zusammen mit bestehenden, auf historische Fahrzeuge spezialisierten Restaurations- und Reparaturbetrieben ein Netzwerk im Bereich historischer Motorsport aufbauen. Damit will man den Kunden bei allen Anliegen die grösstmögliche Versorgungssicherheit bieten. Jens Walther: «Die Besitzer dieser Fahrzeuge wollen sicher sein, dass ihre Autos fahrtüchtig sind und dass sie sich auch an uns wenden können, wenn mal was kaputt geht. Diese Sicherheit wollen wir ihnen bieten.»
Ein Schwerpunkt im Portfolio ist auch die Betreuung der historischen Rennfahrzeuge. Ähnlich wie für Kundenteams im aktuellen Motorsport kümmert sich Porsche dabei nicht nur um die Versorgung mit Teilen, auch an der Rennstrecke, sondern steht Kunden bei allen technischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Nach der Fertigstellung des neuen Porsche Experience Centre (PEC) in Los Angeles, die für Mitte nächsten Jahres erwartet wird, wird man seinen Kunden auch die Möglichkeit bieten, ihre historischen Rennwagen dort einzulagern. Sie werden dann zwischen den Renneinsätzen von Experten gewartet, auf Wunsch an die Rennstrecke gebracht und danach wieder zurück ins PEC. Dort werden sie in einem sehr hochwertigen Porsche-Umfeld für Besucher ausgestellt – bis zum nächsten Renneinsatz.
«Ich freue mich sehr, dass wir in unserem Kundensportangebot nun auch verstärkt Serviceleistungen für historische Rennfahrzeuge anbieten können», sagt Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser. «Bei uns im Motorsportzentrum in Weissach und bei Porsche Motorsports North America verfügen wir über Spezialisten für alle Aufgaben in diesem Bereich. Der 917K, der jetzt nach über 40 Jahren auf die Rennstrecke zurückkehrte, ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wir dieses Know-how einsetzen und für die Zukunft erhalten können.»