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Skandal um Schmidt Racing macht Kyle Ryde arbeitslos

Von Jiri Miksik
Auch Nico Terol ist ein Opfer von Robert Balogh

Auch Nico Terol ist ein Opfer von Robert Balogh

Mit viel Tamtam wechselte Schmidt Racing in der Sommerpause von MV Agusta auf Kawasaki. Nach nur einer Saison zieht sich das ungarische Team von Nico Terol und Kyle Ryde zurück. Die Hintergründe.

Eine gar nicht so überraschende Wende bei den WM-Plänen von Schmidt Racing: Nachdem das ungarische Team wegen häufiger Defekte die MV Agusta F3 675 gegen eine bewährte Kawasaki ZX-6R eingetauscht hatte, trennte man sich auch vom ehemaligen 125-ccm-Weltmeister Nicol Terol (er erreichte in Aragón einen dritten Rang) und nahm nur noch mit dem britischen Nachwuchspiloten Kyle Ryde an der Supersport-WM teil.

Doch nach Saisonende wurde es verdächtig ruhig um Schmidt Racing, Ryde wartete und hoffte auf ein positives Signal aus Ungarn, doch in dieser Woche wurde ihm mitgeteilt, dass sich das Team nach nur einer Saison zurückziehen wird.

SPEEDWEEK.com kennt die Hintergründe

Schmidt Racing war neu in der Supersport-WM, 2015 war es noch mit Janos Chrobak (Supersport) und David Juhasz (Superstock 600) im Alpe Adria Cup unterwegs und holte beide Titel. In Imola und Magny-Cours wurden jedoch bereits Gaststarts in der Weltmeisterschaft absolviert.

Teammanager von Schmidt Racing ist gewisser Robert Balogh – und der ist kein unbeschriebenes Blatt!

Zwischen 2006 bis 2008 betreute er in der 125er-WM den Rumänen Robert Muresan. Anfang der Saison 2009 arbeitete er für das Supersport-WM-Team MS Factory Racing (auf Triumph Daytona 675). Als Pilot war der Tscheche Matej Smrz unter Vertrag, Teamkollege war der Pole Pawel Szkopek und Sportlicher Leiter Martin Smrz, der Vater der Smrz-Brüder.

Probleme gab es bereits beim Auftakt in Australien, weil neben den Frachtkosten auch die Gebühren für die Clinica Mobile nicht bezahlt waren. Vor dem zweiten Rennen in Katar gab das Frachtunternehmen die Motorräder erst frei, als die Kosten bezahlt wurden. Der damalige Chef des tschechischen Teams Intermoto, Josef Kubicek, lieh Martin Smrz zirka 5000 Euro, damit dessen Sohn Matej in Doha fahren konnte.

Nach Europa wurde das komplette Material von Smrz in den Kisten von Intermoto transportiert. Robert Balogh war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestiegen, Martin Smrz übernahm die ganze Mannschaft und bestritt die Saison zu Ende.

2016 ist Robert Balogh wieder aufgetaucht, dieses mal mit Nicolas Terol und ab Aragón auch mit dem Ungar Janos Chrobak. Als Bike hat Schmidt Racing mit zwei MV Agusta F3 675 die Saison begonnen.

Chrobak wurde nach nur vier Rennen gegen Kyle Ryde eingetauscht, der ab Donington die MV Agusta pilotierte. Als das Team nach der Sommerpause auf dem Lausitzring auf Kawasaki wechselte, war der Brite der einzige Pilot von Schmidt Racing. Nico Terol fehlte ohne Erklärung.

Inzwischen ist auch von unbezahlten Rechungen und ausstehender Gehälter die Rede. Nach letzten Europa-Rennen haben die Mechaniker den Team Truck daher auch nicht zum Teamsitz bei Manager Balogh gefahren, sondern behielten das Material in ihrem Zugriff.

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