Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Kenan Sofuoglu fürchtet sich vor einem weiteren Crash

Von Ivo Schützbach
Kenan Sofuoglu ist hart im Nehmen

Kenan Sofuoglu ist hart im Nehmen

Unfassbar, was Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti) auf sich nimmt, um seine minimale Chance Supersport-Weltmeister zu werden zu wahren. Das erste Training in Katar beendete er auf Rang 7.

Am kommenden Samstag ist es fünf Wochen her, dass sich Kenan Sofuoglu bei einem fürchterlichen Highsider in Magny-Cours drei Frakturen im Becken zuzog.

Gut zwei Wochen ist es her, dass er sich nur mit einem Gehbock fortbewegen konnte. Als er mir heute grinsend im Fahrerlager des Losail Circuits in der Wüste Katars entgegenkam, ist sein Gang zwar etwas wackelig, aber okay. «Ich habe auch immer noch die gleichen O-Beine», meinte der fünffache Weltmeister. «Die Brüche haben nichts geändert.»

Mit seinem Antritt in Katar will er seine Chance offen halten, zum sechsten Mal Weltmeister zu werden. «Ich werde versuchen, das Rennen zu gewinnen», unterstrich der Türke. «Wenn das am Ende reicht um Weltmeister zu werden, umso besser. Es liegt nicht in meiner Hand.»

Sofuoglu ist darauf angewiesen, dass im Fall seines Siegs WM-Leader Lucas Mahias (GRT Yamaha) nicht besser als auf Rang 11 abschneidet. Wird Kenan Zweiter, darf Mahias keine Punkte holen.

Im ersten freien Training am Donnerstagnachmittag fuhr Sofuoglu von Beginn an in den Top-10, die meiste Zeit in den Top-6.

Die letzten sechs Minuten purzelten die Zeiten bei allen Spitzenpiloten, Kyle Smith’ Zeit (Lorini Honda, 2:02,743 min) knackte keiner mehr. Lediglich die Yamaha-Werksfahrer Mahias und Federico Caricasulo fuhren auf dem gleichen Level und büßten als Zweiter und Dritter nur 0,072 und 0,124 sec ein.

Ab Platz 4 haben alle Fahrer über 4/10 sec Rückstand, Sofuoglu als Siebter verlor nur 0,501 sec.

«Ich fühle mich okay», schilderte der Kawasaki-Star. «Ich darf meinen Körper nicht zu sehr beanspruchen und kann keinen weiteren Sturz riskieren. Ich fürchte mich davor, erneut zu stürzen. Jetzt muss ich es hinbekommen, dass ich lockerer fahre. Das ist wegen der Sturzangst nicht so einfach. Die Schmerzen sind erträglich. In Linkskurven sind sie schlimmer, aber akzeptabel. Schmerzen können nicht als Ausrede herhalten. Auch die Bewegungsfreiheit ist groß genug, um ein Motorrad zu fahren.»

Einen Schreckmoment hatte der Türke kurz vor Trainingshalbzeit, als er von der Strecke geriet: Die Kawasaki ZX-6R hatte Probleme mit der Spritzufuhr, diese konnten aber schnell gelöst werden.

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