Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Thomas Gradinger: «Braucht keiner von mir erwarten»

Von Ivo Schützbach
«Das war noch nicht alles», sagt Thomas Gradinger

«Das war noch nicht alles», sagt Thomas Gradinger

2018 wurde das Team Kallio Yamaha mit Sandro Cortese Supersport-Weltmeister. Dieses Jahr haben die Finnen von zwei auf drei Fahrer aufgestockt und mit Thomas Gradinger und Isaac Vinales zwei Neue im Team.

Mit 1,073 sec Rückstand auf die Bestzeit von Randy Krummenacher (Bardahl Evan Bros Yamaha) schloss Thomas Gradinger die zweitägigen Testfahrten auf Phillip Island als Neunter ab und ist damit Bester des Kallio-Yamaha-Trios. Supersport-Rookie Isaac Vinales verlor 3/10 sec auf den Österreicher, Loris Cresson gute 7/10 sec.

«Das war noch nicht alles was ich kann, das ist klar», bemerkte Gradinger. «Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad, mir gefällt die Arbeitsweise der Finnen. Sie sind ruhig und wir haben einen guten Plan. Jetzt müssen wir entspannt bleiben, das waren gute Tage.»

Der Österreicher beendete seine WM-Premieren-Saison 2018 auf Gesamtrang 7 und verblüffte in den letzten drei Rennen mit vierten Plätzen. Kallio Yamaha hat seit den ersten WM-Starts 2016 in jedem Jahr Podestplätze erobert, letztes Jahr wurden sie mit Sandro Cortese Weltmeister.

«Einige werden jetzt wahrscheinlich denken, dass ich auch Weltmeister werden muss, wenn ich diesen Platz habe», erzählte Gradinger SPEEDWEEK.com. «Andere werden es realistisch sehen und wissen, dass ich kein Cortese bin. Mein Ziel sind die Top-5, das ist realistisch. Sag niemals nie zum WM-Titel, aber das ist ein unrealistisches Ziel. Man muss auf dem Boden bleiben, ich ziehe mein Zeug durch.»

Obwohl der 22-Jährige von der Yamaha des Nerds Racing Teams auf die R6 von Kallio Racing kletterte, war die Umstellung größer, als viele Außenstehende meinen. «Die Strategie hinter der Motorbremse ist komplett anders», begann Gradinger seine Schilderung. «Daran musst du dich gewöhnen und damit arbeiten können. Das Setting fürs Fahrwerk ist auch ganz anders. Ich war jetzt zweieinhalb Jahre lang mit Thomas Kubiak beieinander, darauf war ich eingeschossen. Jetzt ist eine andere Abstimmung drin, damit hatte ich am Anfang ziemliche Probleme. Jetzt habe ich mich daran gewöhnt und das Team hat es auch ein bisschen anders gemacht. Obwohl es eine R6 ist, ist sie komplett anders. Das liegt auch oft an den Teilen, jeder hat andere Zulieferersponsoren. Die Lenkerstummel haben andere Winkel etc. Dann ist ein Mechaniker neu, der Crew-Chief ist neu, zum ersten Mal habe ich auf diesem Level einen fremdsprachigen Mechaniker. Wir verstehen uns aber schon ziemlich gut, die Stimmung passt. Das ist das Wichtigste. Ich habe am Anfang nicht geglaubt, wie viel Gaudi die machen können.»

Supersport-Tests Phillip Island, 18./19. Februar 2019:

1. Randy Krummenacher (CH), Yamaha, 1:33,111 min
2. Federico Caricasulo (I), Yamaha, +0,201 sec
3. Raffaele De Rosa (I), MV Agusta, +0,396
4. Jules Cluzel (F), Yamaha, +0,524
5. Corentin Perolari (F), Yamaha, +0,722
6. Lucas Mahias (F), Kawasaki, +0,761
7. Hikari Okubo (J), Kawasaki, +1,024
8. Hector Barbera (E), Yamaha, +1,059
9. Thomas Gradinger (A), Yamaha, +1,073
10. Hannes Soomer (EST), Honda, +1,229
11. Federico Fuligni (I), MV Agusta, +1,255
12. Isaac Vinales (E), Yamaha, +1,380
13. Peter Sebestyen (H), Honda, +1,673
14. Jamie van Sikkelerus (NL), Honda, +1,761
15. Loris Cresson (B), Yamaha, +1,807
16. Jules Danilo (F), Honda, +1,897
17. Tom Toparis (AUS), Yamaha, +2,054
18. Gabriele Ruiu (I), Honda, +2,143
19. Maria Herrera (E), Yamaha, +2,171
20. Ayrton Badovini (I), Kawasaki, +2,326
21. Glenn van Straalen (NL), Kawasaki, +2,386
22. Alfonso Coppola(I), Honda, +2,519
23. Rob Hartog (NL), Kawasaki, +2,630
24. Nacho Calero (E), Kawasaki, +2,744

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