MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Yamaha: Thomas Gradinger erklärt 2,7 sec Rückstand

Von Jordi Gutiérrez
Der 22-jährige Oberösterreicher Thomas Gradinger hat im Team Kallio Yamaha den Platz von Supersport-Weltmeister Sandro Cortese übernommen. Portimao erwies sich als sehr schwieriger Test.

Thomas Gradinger hat seine Rookie-Saison in der Supersport-WM im letzten Jahr über den Erwartungen beendet. Drei vierte Plätze in Folge in den letzten Rennen hievten das Talent aus St. Marienkirchen auf den siebten Gesamtrang. Trotz dieser erfreulichen Ergebnisse war es nicht einfach einen Teamplatz für eine weitere Saison in der Supersport-Weltmeisterschaft zu finden. Erst Anfang Dezember konnte der Deal mit Teamchef Vesa Kallio, Bruder des zweimaligen Vizeweltmeisters und KTM-MotoGP-Testfahrers Mika Kallio, besiegelt werden. Anschließend ging es gleich zum Kennenlernen zu einem privaten Test auf die spanische Rennstrecke von Cartagena.

Vergangene Woche begannen Gradinger und Kallio Yamaha mit den Vorbereitungen auf der Rennstrecke für die bevorstehende Saison. Erster Stopp war der Circuito de Jerez in Andalusien, es folgten zwei Tage in Portimao. Bei beiden Anlässen galt es für Gradinger hauptsächlich am Gefühl für die neue Yamaha R6 zu arbeiten, die Rundenzeiten waren nebensächlich.

Glücklich war über die 2,7 sec Rückstand auf die Bestzeit von Jules Cluzel (GMT94 Yamaha) aber natürlich niemand. Das erste Rennen findet am 24. Februar auf Phillip Island statt, am Montag und Dienstag davor wird weitere zwei Tage getestet.

«Zunächst muss ich sagen, dass ich unglaublich froh bin, dass ich meine Karriere in der Supersport-WM fortsetzen kann», erzählte Gradinger. Obwohl die letzte Saison über den Erwartungen verlief, stand lange Zeit nicht fest, wie und ob es überhaupt weitergeht. 2018 war ein verdammt hartes und kompliziertes Jahr. Doch das ist jetzt Geschichte. Ich freue mich riesig und bin gleichzeitig sehr stolz im Weltmeisterteam des Vorjahres untergekommen zu sein. Kallio Racing ist mit seiner Mannschaft super aufgestellt und ich habe sofort gespürt, dass ich es mit Weltmeistermachern zu tun habe. Alle Teammitglieder sind gut drauf und topmotiviert. Mein Empfang war sehr herzlich. Daher habe ich mich in meiner neuen Umgebung auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Außerdem erfüllen sie mir jeden Wunsch.»

Der WM-Siebte weiter: «Bei den ersten Testfahrten in Cartagena habe ich mir zunächst etwas schwergetan, mich mit dem alten Motorrad zurechtzufinden. Ich war die Yamaha R6 von meinem vorherigen Team anders gewohnt. Doch bis zum Ende unseres Aufenthalts in Cartagena wurde das Gefühl immer besser. Vor dem Portimao-Test haben wir einen Tag lang in Jerez die neu aufgebauten Motorräder einem Funktionstest unterzogen. Für mich war es gleichzeitig auch ein gutes Aufwärmtraining für den ersten richtigen Test in diesem Jahr und ich bin mit einem guten Gefühl nach Portimao gefahren. In Portugal waren die Bedingungen mein größtes Problem. Die Strecke dort hat sehr wenig Grip und ist generell nicht eine der einfachsten. Am meisten störte mich das kalte und windige Wetter. Trotzdem haben wir vieles durchprobiert und unser Programm durchgezogen. Meine Rundenzeiten waren zwar nicht erstklassig, was allerdings für mich nicht oberste Priorität bei einem Test hat. Wichtig ist, dass das Gefühl für das Motorrad ständig besser wurde. Daher bin ich mit den Saisonvorbereitungen soweit zufrieden.»

Zeiten Portimao-Test, 27./28. Januar 2019:

1 Jules Cluzel (F), Yamaha, 1:44,810 min
2 Raffaele De Rosa (I), MV Agusta, 1:45,383
3 Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:45,689
4 Hikari Okubo (J), Kawasaki, 1:45,919
5 Corentin Perolari (F), Yamaha, 1:46,280
6 Isaac Vinales (E), Yamaha, 1:46,598
7 Jules Danilo (F), Honda, 1:47,474
8 Thomas Gradinger (A), Yamaha, 1:47,522
9 Federico Fuligni (I), MV Agusta, 1:47,886
10 Loris Cresson (B), Yamaha, 1:47,923

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