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Comeback von Sofuoglu: «Für Assen ist Zeit zu kurz»

Von Ivo Schützbach
Fünfmal trug Kenan Sofuoglu in der Supersport-WM die Nummer 1

Fünfmal trug Kenan Sofuoglu in der Supersport-WM die Nummer 1

Am 15. März hat die Welt auf SPEEDWEEK.com von den Comeback-Plänen von Supersport-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu erfahren. «Ich brauche zwei Monate, um fit zu werden», sagt der 34-Jährige.

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Rücktritt am 13. Mai 2018 will Kenan Sofuoglu in Imola wieder auf eine Kawasaki ZX-6R des Puccetti-Teams steigen und Rennen fahren.

Zusätzliche Promotion würde Kawasaki guttun. Der Japaner Hikari Okubo fährt zwar die beste Saison seines Lebens, kam über sechste Plätze bislang aber nicht hinaus. Und Aushängeschild Lucas Mahias hat sich nach mehreren Jahren auf Yamaha noch nicht perfekt umgestellt, außerdem hatte der Franzose einiges Pech. In Thailand wurde er wegen zu geringem Luftdruck im Hinterreifen strafversetzt und musste das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Trotzdem wurde der Weltmeister von 2017 erstaunlicher Achter!

In der WM-Gesamtwertung liegen Okubo und Mahias auf den Rängen 5 und 9, seit dem 4. November 2017 haben wir keinen Kawasaki-Fahrer mehr auf dem Podium gesehen – damals wurde Kenan Sofuoglu in Katar Dritter.

Sofuoglu ging nach seinem Rücktritt in die Politik und sitzt seit den Wahlen im Juni 2018 als Abgeordneter der Erdogan-Partei im türkischen Parlament. «Ich erledige meinen Job, kann aber nicht sagen, dass ich ihn genieße», hielt der 34-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Bis voraussichtlich Mitte April werden Kawasaki Europa, das Puccetti-Team und Sofuoglu gemeinsam entscheiden, ob die Wildcard-Pläne für Imola erfolgversprechend und umsetzbar sind. Kenan möchte im Design der Türkischen Motorrad-Föderation antreten, die sich dieses Jahr als Hauptsponsor von Toprak Razgatlioglu in der Superbike- und Bahattin Sofuoglu in der Supersport-300-WM engagiert.

«Ich glaube nicht, dass sich Präsident Erdogan darüber beschwert, das hoffe ich zumindest», sagte der Abgeordnete Sofuoglu zu seinem Vorhaben. Auch seiner Mutter und Frau musste er es schonend beibringen. «Niemand war glücklich darüber», bemerkte der fünffache Weltmeister, der sich in seiner langen Karriere zahlreiche schwere Verletzungen zuzog. «Meiner Mutter habe ich erst gar nichts von meinen Plänen erzählt. Und meine Frau beschwerte sich nicht, sie mag, was ich gerne tue.»

Kawasaki wurde in der Supersport-WM von Yamaha überflügelt. Glaubst du trotzdem, dass du nach eineinhalb Jahren aus dem Geschäft noch konkurrenzfähig sein kannst? «Seit ich aufgehört habe Rennen zu fahren, war ich zweimal mit Toprak beim Supermoto-Training», erzählte Sofuoglu. «Ich bin noch beinahe so schnell wie früher, nur konditionell nicht mehr so gut. Früher konnte ich 15 Runden mit dem gleichen Speed fahren, heute nur noch sieben oder acht. Ich muss halt wieder mehr trainieren. Wenn wir uns für den Rennstart in Imola entscheiden, dann bin ich motiviert dafür. Dann werde ich auch einmal vorher in Italien mit der 600er trainieren. Natürlich möchte ich in dem Rennen ein gutes Ergebnis erzielen, am liebsten aufs Podium fahren oder gewinnen.»

Der Türke weiter: «Meine Herangehensweise wird anders sein als früher, ich bin kein WM-Pilot mehr. Mir geht es um Spaß, ich will mir selbst ein Geschenk machen. Bevor ich aufhörte Rennen zu fahren dachte ich, ich würde das Motorradfahren lieben. Ich Wirklichkeit liebe ich aber das Rennen fahren. Motorradfahren kann ich ständig, beim Trainieren oder im Straßenverkehr. Rennen sind es, die mir fehlen. Ich liebe die Herausforderung und mag es ein Ziel zu haben. Imola suchte ich auch aus, weil ich genügend Zeit zur Vorbereitung habe. Ich brauche zirka zwei Monate, um fit zu werden. Assen wäre auch schön, aber dafür ist die Zeit zu kurz. Das Rennen dort ist schon im April.»

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