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Keine neuen Supersport-Regeln: Schwerwiegende Folgen

Kolumne von Ivo Schützbach
2021 erwartet uns ein Yamaha-Cup mit geringer Fremdbeteiligung

2021 erwartet uns ein Yamaha-Cup mit geringer Fremdbeteiligung

Obwohl Ducati und Triumph großes Interesse an der Supersport-WM haben und gerne einsteigen würden, kommt die Hubraumöffnung erst für 2022. Nächste Saison erwartet uns ein Yamaha-Cup.

Weil der Markt für Supersport-Maschinen mit 600 ccm seit Jahren schrumpfend ist, bemüht sich WM-Promoter Dorna zusammen mit den Herstellern schon länger um ein zukunftsweisendes Konzept. Der Trend geht zu immer hubraumstärkeren Maschinen, dem soll das neue Reglement gerecht werden.

Zukünftig soll Triumph mit seiner Dreizylindermaschine mit 765 ccm oder MV Agusta mit der F3 800 ebenso mitfahren dürfen, wie Ducati mit der V2-Panigale 955. Auch Bikes wie die Aprilia RS 660 sind erwünscht.

Um diese sehr verschiedenen Motorräder in ein technisches Reglement zu zwängen, wurde von den Technikern des Motorrad-Weltverbands FIM ein aufwändiges Balance-System erarbeitet.

Inzwischen sind sich FIM, Dorna und die Hersteller dahingehend einig, dass das neue Reglement kommt – für 2022, und nicht wie von einigen erhofft bereits für nächste Saison.

Alle Beteiligten wussten von Anfang an, dass die Umsetzung für 2021 ein schwieriges Unterfangen ist. Doch dann sind die Gespräche zu einer Farce verkommen; einige Beteiligte schauten nur auf ihr eigenes Wohl, statt das große Ganze im Blick zu haben.

FIM SBK Technical Director Scott Smart ist der Überzeugung, dass er die Motorräder von Yamaha, Kawasaki, MV Agusta, Ducati und Triumph nach vier Wochen auf dem Prüfstand so eingestuft hat, dass die Balance of Performance über das Gewicht, den erlaubten Tuninggrad, die Maximaldrehzahl und falls nötig über die Elektronik (Öffnung der Drosselklappen) ordentlich arbeitet.

Als Bremse erwiesen sich zuletzt einige hochrangige FIM-Funktionäre; Dorna Managing Director Gregorio Lavilla ist ebenfalls der Meinung, dass er 2021 auch ohne Regeländerung ein volles Startfeld habe.

Einige bezweifeln das.

Doch selbst wenn: Es wird lange nicht so attraktiv sein, wie es mit den neuen Regeln wäre. Und es ist wenig weitblickend.

Vergangenen Sonntagabend ließ PTR-Teamchef Simon Buckmaster eine Bombe platzen und verkündete die Trennung von Honda. Der Engländer setzte in der Supersport-WM seit 2008 die CBR600RR ein. Obwohl für 2021 ein Modell-Upgrade mit Ride-by-wire kommt, allerdings nur für den asiatischen Markt, hat Honda weiterhin null Interesse an dieser Weltmeisterschaft. Für Buckmaster ist eine weitere Zusammenarbeit deshalb uninteressant.

Fehlen also zwei Honda in der Startaufstellung; sofern sich kein anderes Team für den größten Motorradhersteller entscheidet.

Von Kawasaki werden wir nur noch drei statt vier Maschinen sehen, nämlich Philipp Öttl und Can Öncü bei Puccetti sowie eine ZX-6R bei Orelac. Das ParkinGO-Team mit Manuel Gonzalez wechselt zu Yamaha.

Und MV Agusta bringt ein weiteres Jahr die F3 675 an den Start.

Stand heute werden wir neben diesen fünf Maschinen ausschließlich Fahrer auf einer Yamaha R6 sehen. Keine Ducati, keine Triumph, keine Aprilia, keine Honda.

Wer argumentiert, die anderen Hersteller müssten eben bessere Maschinen für das jetzige Reglement bauen, der verschließt die Augen vor dem Markt. In den drei SBK-Kategorien wird mit seriennahen Maschinen gefahren. Letztlich muss dort zum Einsatz kommen, was verkauft wird. Und das sind heute kaum noch 600er-Bikes.

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