Paukenschlag: Einziges Honda-Team schmeißt es hin
Jahrelang dominierte Honda in der Supersport-WM, mit Fabien Foret wurde 2002 der erste Triumph gefeiert. Es folgten weitere WM-Titel mit Chris Vermeulen, Karl Muggeridge, Sébastien Charpentier (2x), Andrew Pitt, Kenan Sofuoglu (2x) und Michael van der Mark, dazu zahlreiche Rennsiege und Podestplätze.
Die letzten beiden Saisons war nur noch das PTR-Team von Simon Buckmaster übrig, weil sich Honda jahrelang nicht um die Meisterschaft geschert hat und deshalb viele Teams zu Yamaha wechselten.
Für 2021 kommt endlich die neue CBR600RR: Zwar mit Ride-by-wire, aber nur für den asiatischen Markt. Buckmaster teilte seine Trennung von Honda mit, nachdem seine beiden Piloten Hikari Okubo und Patrick Hobelsberger in der gesamten Weltmeisterschaft 2020 zusammen nur mickrige 25 Punkte eroberten und Honda auch mit neuer Maschine kein gesteigertes Interesse an der Supersport-Klasse hat.
«Seit ich mit meinem Team 2008 begann, haben wir die Honda CBR600RR eingesetzt», so Buckmaster. «Abgesehen von Ten Kate hatten wir mehr Erfolg als jedes andere Team, worauf ich im Namen aller, die daran beteiligt waren, sehr stolz bin. Es stimmt mich traurig, dass unsere Partnerschaft mit Honda zu Ende geht. Wir waren sehr aufgeregt, die neue CBR600RR einzusetzen. Aber die Umstände arbeiten gegen uns und es ist unmöglich. Das Motorrad wird nur in Asien verkauft, das bedeutet, dass alle neuen Teile aus Japan kommen müssen. Honda entschied in diesen schwierigen Zeiten, dass sie uns nicht unterstützen können. Wir haben sämtliche Möglichkeiten in Betracht gezogen. Aber der Umstand, dass sie uns nicht mit Motoren ausrüsten können, macht es finanziell undurchführbar.»
Der ehemalige 500er-GP-Pilot weiter: «Dreimal wurden wir mit Eugene Laverty und Jules Cluzel Vizeweltmeister, dazu zweimal WM-Dritter mit Cluzel und Sam Lowes. Laverty, Cluzel, Lowes und Kyle Smith haben Rennen für uns gewonnen. Ich sage gerne, dass Honda in meinem Leben eine große Rolle gespielt hat. In meiner Zeit als Rennfahrer und später als Manager. Im Leben brauchst du immer einen Plan, um den nächsten Schritt machen zu können. Es gab immer eine zweite Marke, der ich seit Beginn meiner Rennkarriere herzlich verbunden bin. Ich freue mich darauf, meine Pläne für 2021 und darüber hinaus schon bald bekanntgeben zu können.»
Wer in der Rennsport-Geschichte etwas zurückblättert, kommt schnell darauf: Buckmaster fuhr zu Beginn seiner Karriere Triumph. Der 59-Jährige hofft, dass das Hubraumlimit für 2021 erhöht wird und er die 765 von Triumph in der Supersport-WM einsetzen kann. Sollte sich der Motorrad-Weltverband FIM sowie Promoter Dorna dagegen entscheiden, wird er sich ein neues Betätigungsfeld suchen. Das naheliegende wäre die Britische Supersport-Meisterschaft.