Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Randy Krummenacher geht hart mit sich ins Gericht

Von Ivo Schützbach
Am 1. März 2020 fuhr Randy Krummenacher in Australien sein letztes Rennen in der Supersport-WM. «Erst jetzt merke ich, wie sehr ich damals gepusht habe», sagte der Weltmeister von 2019 während des Misano-Tests.

2020 war das chaotischste Jahr in Randy Krummenachers Karriere. Als Weltmeister von 2019 wechselte er von Bardahl Evan Bros Yamaha zu MV Agusta und stellte die F3 beim Auftakt in Australien auf den zweiten Startplatz. Im Rennen kam der Schweizer nur bis zur ersten Kurve und stürzte.

Anschließend folgten fünf Monate Coronapause und für Krummi währenddessen die Trennung von MV Agusta – seine Saison war gelaufen.

Am 1. Januar einigte sich der sechsfache Laufsieger mit dem niederländischen EAB-Team von Ferry Schoenmakers und kehrte zu Yamaha zurück. Am 15. März saß Krummenacher in Misano zum ersten Mal auf seiner diesjährigen R6 – zumindest annähernd. «Wir haben einen Trainingsmotor drin, zum Rennmotor fehlen ein paar PS», erzählte er SPEEDWEEK.com. «Aber zum Testen und Trainieren ist das völlig okay, wir haben ein gutes Motorrad.»

Randy verlor am Montag 7/10 sec auf die Bestzeit des WM-Dritten Philipp Öttl aus dem Team Puccetti Kawasaki. «Ich habe vor diesem Test trainiert, aber ohne Konkurrenz ist es was anderes», überlegte der Yamaha-Rückkehrer. «Auch wenn ich pushe – ich habe ein bisschen vergessen, wie sehr ich gepusht habe, als ich gewann. Das ist in dem einen Jahr ein bisschen verschwunden. Daran muss ich mich wieder gewöhnen, aber das ist etwas ganz Normales. Die letzten sieben oder acht Zehntelsekunden muss ich mir erarbeiten, ich bin nie zufrieden. Philipp war richtig gut, aber das wusste ich vorher. Er hat schon in Estoril gezeigt, dass er vorne mitfahren kann. Wir sind auf dem richtigen Weg, es passt. Es passt schon sehr vieles – aber ich habe gemerkt, dass mein Kopf nicht mehr ganz so in Form ist. Um so zu pushen und so schnell zu fahren wie damals, als ich gewonnen habe, muss ich mich mehr anstrengen. Ich kann noch so viel Flat-Track trainieren – das Rennmotorrad unter Wettkampfatmosphäre zu fahren, habe ich ein Jahr lang nicht gemacht.»

Vom 21. bis 23. Mai soll im MotorLand Aragon der Auftakt der Supersport-WM 2021 stattfinden. Bis dahin hat der 31-Jährige zusammen mit EAB Yamaha noch einiges geplant: «Wir haben noch zwei Tage in Barcelona, da sind fast alle vor Ort. Und wir schauen, dass wir noch nach Navarra können. Wenn das klappt, lassen wir dafür den Tag in Assen sausen. Ich habe noch ein paar Tage.»

Zeiten Misano-Test 15. März 2021:

1. Philipp Öttl (D), Kawasaki, 1:38,08 min
2. Steven Odendaal (ZA), Yamaha, 1:38,49
3. Randy Krummenacher (CH), Yamaha, 1:38,78
4. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:39,05

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