Supersport-Comeback von Ducati: Geheimtest in Rijeka
Nicholas Spinalli und Marco Barnabo (v.l.)
Die Supersport-WM veränderte sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Marken-Cup. Zuletzt in Misano sahen wir 26 Yamaha R6, aber nur sechs Kawasaki ZX-6R und zwei MV Agusta F3 675. Honda fehlt seit dieser Saison, Triumph, Ducati und Suzuki bereits seit mehreren Jahren.
Ein neues und Reglement soll dies ab 2022 ändern und mehr Hersteller in die mittlere Kategorie locken. Im Visier haben die Organisatoren Motorräder wie die Ducati Panigale V2 955, die MV Agusta F3 800 oder die Triumph Street Triple RS 765. Eine Balanceregel soll die verschiedenen Konzepte harmonisieren.
Sehr früh begeisterte sich Barni-Teamchef Marco Barnabo für die Idee, mit Ducati in die Supersport-WM einzusteigen. Das italienische Team hat eine enge Beziehung zum Werk in Bologna und war über viele Jahre der verlängerte Arm von Ducati in der 2018 abgeschafften Superstock-1000. In der italienischen Superbike-Serie ist das Barni-Team noch heute das Aushängeschild von Ducati.
Den ersten Supersport-Test mit der Panigale V2 absolvierte Randy Krummenacher im Oktober 2020, danach kam Nicholas Spinelli zum Zuge. Der Italiener nimmt mit der V2 in diesem Jahr an der National Trophy Big Supersport teil, um parallel die Entwicklung für den WM-Einstieg voranzutreiben.
Einen ersten Test mit der V2 im WM-Trimm abolvierte Barni Racing am Montag und Dienstag dieser Woche auf dem Automotodrom Grobnik in Kroatien, auch bekannt als Rijeka – offenbar wollte man neugierigen Blicken aus dem Weg gehen. Ausgestattet mit einer für die Supersport-WM homologierten MecTronik-ECU wurde für zwei Tage mit Spinelli getestet. Neben der Elektronik entwickelt Barni Team in enger Zusammenarbeit mit Ducati und technischen Sponsoren auch alle anderen Bereiche des Motorrades.
«Wir sind das erste Team, das die Ducati Panigale V2 mit einer für die Supersport-WM homologierten Elektronik auf die Rennstrecke bringt. Das ist gehört zu unserer Philosophie, die neuen Ducati-Modelle für den Rennsport zu entwicklen», erklärte Barnabo. «Wir wissen, dass es ein sehr langer Weg sein wird, um das Bike auf das Niveau der anderen zu bringen. Yamaha und Kawasaki dominieren seit Jahren in dieser Kategorie und wir fangen bei null an.Aus diesem Grund haben wir bereits im Jahr 2021 Zeit und Ressourcen investiert.»