Wie gut ist die Suzuki? Luca Grünwald zuversichtlich
Luca Grünwald mit der HRP-Suzuki
Erst einmal gewann Suzuki in der Supersport-Klasse den Titel, das war im ersten Weltmeisterschaftsjahr 1999 mit dem Franzosen Stéphane Chambon und dem belgischen Alstare-Team. Im Jahr davor, als die Klasse noch kein WM-Prädikat hatte und unter «World Series» firmierte, hatte Alstare Corona Suzuki mit Fabrizio Pirovano triumphiert.
Die vergangenen zehn Jahre sahen wir immer wieder mal Fahrer mit einer Suzuki GSX-R600 in der Supersport-WM, doch keiner mischte regelmäßig vorne mit.
Seit Assen ist das finnische Suzuki-Team HRP dabei und bringt Eemeli Lahti an den Start. Doch weil der 24-Jährige vor Most positiv auf Covid-19 getestet wurde, darf an diesem Wochenende Luca Grünwald ran. Der Mühldorfer wurde 2018 mit dem Freudenberg-Team und auf KTM Vierter der Supersport-300-WM, in Assen feierte er seinen einzigen Sieg bei einem WM-Lauf. Trotzdem bekam Luca daraufhin keine reizvollen Angebote für die Weltmeisterschaft und ging deshalb zurück in die IDM. 2020 gewann er auf Kawasaki die IDM Supersport, in diesem Jahr fährt er für Kiefer Racing eine BMW S1000RR und liegt nach sechs Rennen auf dem siebten Gesamtrang.
Am Donnerstagnachmittag kam Grünwald in Most an und machte sich gleich mit dem Team HRP sowie der Suzuki vertraut. Als Crew-Chief fungiert Thomas Mayer, der das Bike bestens kennt. Auch wenn das Motorrad bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat, traut er Grünwald WM-Punkte zu.
Der 26-Jährige geht das Wochenende ohne besondere Ziele an. «Mein Start ist ohne Hintergedanken, es hörte sich gut an, also mache ich es», erzählte Grünwald beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich plane nicht damit, ob das ein Türöffner für die WM sein könnte. Wenn ich mich gut anstelle ist das vielleicht so, aber das ist schwierig zu beurteilen. Vielleicht hilft es ein bisschen, dass ich die Strecke kenne. Und vielleicht würfelt das Wetter alles ein bisschen durcheinander. Tom Meyer kennt das Motorrad gut und das Team ist mit der Suzuki auch ganz gut aufgestellt. Philipp Öttls Kawasaki ist eigentlich von 2009, mit so einem Bike wurde ich letztes Jahr Deutscher Meister. Ich glaube deshalb nicht, dass das Alter ausschlaggebend ist. Sondern eher, wie die Bikes aufgebaut sind und wie viele Infos vorliegen. Erfahrung ist ganz wichtig.»
Grünwald hat während seiner Karriere zwar immer wieder seine Anpassungsfähigkeit bewiesen, aber ohne Test mit einem fremden Team und Motorrad in sein erstes Supersport-WM-Rennen zu gehen, ist nicht ideal. «Einfach wird es sicher nicht, aber ich mache so etwas öfter», schmunzelte er. «Normalerweise kann ich mich schnell einstellen, einen fixen Plan fürs Wochenende habe ich aber nicht.»