Nach Platz 3: MotoE-Team gibt Aegerter nicht frei
WM-Leader Dominique Aegerter
Vor den Rennen in Navarra am kommenden Wochenende liegt Dominique Aegerter in der Supersport-WM 37 Punkte vor Steven Odendaal (Bardahl Evan Bros Yamaha) auf Platz 1.
Der Schweizer muss in Navarra und bei den folgenden Rennen in Magny-Cours ein größtmögliches Polster herausfahren, denn am 18./19. September kollidieren die Events der MotoE in Misano und der Supersport-WM in Barcelona.
«Den MotoE-Vertrag habe ich früher unterschrieben. Den Vertrag mit Ten Kate konnte ich nur unterschreiben, wenn die Priorität auf MotoE liegt», erklärte Aegerter SPEEDWEEK.com. «Als ich im November unterschrieb, wussten wir nicht, wie viele Überschneidungen es geben wird. Wir können von Glück sagen, dass es nur eine gibt.»
Obwohl die Gefahr von Terminkollisionen groß war, entschied sich Ten Kate für Aegerter. «Ich gehe lieber ein solches Risiko ein und verpflichte einen Fahrer, der gewinnen kann, als auf Nummer sicher zu gehen und Achter zu werden», hielt Teamprinzipal Ronald ten Kate fest.
Aegerter wurde im fünften von sieben MotoE-Rennen am Sonntag auf dem Red Bull Ring in Spielberg Dritter, in der Gesamtwertung liegt er mit elf Punkten Rückstand auf Platz 4. Das Finale in Misano ist ein Doppelrennen, die Titelchancen des Rohrbachers sind nach wie vor gut.
Natürlich riskiert Aegerter mit seinem Verzicht auf Barcelona, den Titel in der Supersport-WM zu verlieren. Dort sind aber 24 Rennen geplant, selbst ohne die Überseerennen in Argentinien und Indonesien wären es 20. Es gibt also mehr Chancen, die entgangenen Punkte gutzumachen. «Ideal wäre, wenn ich bis Barcelona mehr als 50 Punkte Vorsprung hätte», schmunzelte Domi.
Jürgen Lingg, Teamprinzipal des Moto2- und MotoE-Teams von Intact, will sich den Schwarzen Peter jedenfalls nicht zuschieben lassen, sollte Aegerter die Supersport-WM nicht gewinnt. «Ich habe ja im Frühjahr zugelassen, dass Domi die Supersport-WM für Ten Kate fährt», erzählte der Schwabe. «Ich habe ihm gesagt: 'Fahr die Supersport-WM.' Die einzige Bedingung war, dass MotoE bei einer Terminkollision Priorität hat. Deshalb darf man uns wirklich nichts vorwerfen.»