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Urteil von Kenan Sofuoglu: MV Agusta ist zu aggressiv

Von Ivo Schützbach und Mike Powers
Kenan Sofuoglu auf der MV Agusta F3 800

Kenan Sofuoglu auf der MV Agusta F3 800

Supersport-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu ist wieder einmal aus dem Unruhestand zurückgekehrt und hat auf dem Circuito de Jerez zwei Tage mit der MV Agusta F3 800 getestet.

Kenan Sofuoglu hat eine ereignisreiche Woche hinter sich. Am Dienstagvormittag wollte er von Istanbul nach Spanien fliegen, weil in der Westtürkei ungewöhnlich viel Schnee fiel, war der Flughafen aber zeitweise gesperrt. Am späten Mittwochvormittag kam der 37-Jährige zusammen mit seinem Schützling Can Öncü dann doch in Jerez an der Rennstrecke an.

Kenan sprang bei MV Agusta für seinen Verwandten Bahattin Sofuoglu ein, der nach einem positiven Covid-19-Test nicht fliegen durfte. Nach vielen Jahren auf einer Kawasaki ZX-6R war die Dreizylinder-MV mit 800 ccm Neuland für den 43-fachen Laufsieger. Nach zwei Tagen liegt er 1,433 sec hinter seinem vorübergehenden Teamkollegen Niki Tuuli, der am Mittwoch und Donnerstag für die Bestzeit sorgte.

«Die MV ist ein sehr nettes Motorrad mit viel Potenzial», erzählte Sofuoglu beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Um damit schnell zu sein, musst du aber jung, frisch und ambitioniert sein. Deshalb ist dieses Motorrad eine sehr gute Idee für Bahattin. Dieses Bike ist gut, um ihn auf das Superbike vorzubereiten. Es verfügt über viel Elektronik, von der MV ist der Umstieg auf ein Superbike kein Problem.»

Der fünffache Weltmeister lobte die Hubraumerweiterung für die Supersport-Klasse als «sehr gute Entscheidung», 2022 werden wir erstmals Motorräder mit mehr als 750 ccm in der mittleren Kategorie sehen.

Sofuoglu ließ es sich nicht nehmen, den Test mit einigen Runden auf einer Kawasaki ausklingen zu lassen. «Das war, wie nach Hause kommen», grinste er. Zu den Unterschieden zwischen der MV Agusta und der ZX-6R sagte er: «Am Kurveneingang und auf der Bremse lässt sich die Kawasaki sehr leicht kontrollieren. Die Leistungsentfaltung ist sehr weich und der Motor bildet genau ab, was ich am Gasgriff mache. Mit der MV Agusta zu bremsen, ist sehr schwierig. Und wenn du ans Gas gehst, hat der Motor viel Drehmoment und ist sehr aggressiv. Ich habe dem Team erklärt, dass sie dafür sorgen müssen, dass die Leistungsentfaltung sanfter wird. Ansonsten stört das den Fahrstil zu sehr.»

Zeiten Jerez-Test, Donnerstag (27. Januar):

Superbike:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:38,851 min
2. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,266
3. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,542

Supersport:
1. Niki Tuuli (FIN), MV Agusta, 1:42,341 min
2. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:42,361
3. Kenan Sofuoglu (TR), MV Agusta, 1:43,774
4. Yari Montella (I), Kawasaki, 1:43,875
5. Ben Currie (AUS), Kawasaki, 1:44,606
6. Jeffrey Buis (NL), Kawasaki, 1:45,679
7. Ana Carrasco (E), Kawasaki, 1:47,553

Zeiten Jerez-Test, Mittwoch (26. Januar):

Superbike:

4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,316 min
5. Xavier Vierge (E), Honda, 1:40,342
6. Iker Lecuona (E), Honda, 1:40,495
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,921
– Jonathan Rea (GB), Kawasaki, keine Zeit

Supersport:

8. Niki Tuuli (FIN), MV Agusta, 1:42,862 min
9. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:43,240
10. Yari Montella (I), Kawasaki, 1:44,203
11. Kenan Sofuoglu (TR), MV Agusta, 1:44,459
12. Ben Currie (AUS), Kawasaki, 1:46,090
13. Jeffrey Buis (NL), Kawasaki, 1:46,946
14. Ana Carrasco (E), Kawasaki, 1:49,545


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