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MV Agusta-Boss wettert gegen Putin: Paranoider Lügner

Von Rolf Lüthi und Kay Hettich
Timur Sardov distanziert sich überdeutlich von seinem Präsidenten

Timur Sardov distanziert sich überdeutlich von seinem Präsidenten

Nun ist der Ukraine-Krieg auch im Paddock der Superbike-WM angekommen. So deutlich wie MV Agusta-CEO Timur Sardarov haben sich nur wenige Russen von Kriegstreiber Wladimir Putin distanziert.

2017 erwarb Timur Sardarov seine Firma Ocean Group und deren Investmentfonds ‹Comsar Invest› eine Beteiligung an MV Agusta, seit 2019 hat er die vollständige Kontrolle übernommen. Sardarov ist Sohn des russischen Oligarchen und Öl-Magnaten Rashid Sardarov.

In der Supersport-WM 2022 engagiert sich MV Agusta wieder werksseitig im Team von Andrea Quandranti. Zum Einsatz kommt die F3 800, die von Niki Tuuli und Bahattin Sofuoglu pilotiert werden

Ob die westlichen Sanktionen gegenüber Russland auch Sardarov und darüber auch MV Agusta treffen, ist nicht bekannt. Mit deutlichen Worten hat sich Sardarov auf einem Instagram-Post aber von der russischen Invasion der Ukraine distanziert.

Bemerkenswert ist die Wortwahl des Unternehmers, der sich damit in Russland zur unerwünschten Person gemacht haben wird. Der Post ist in englisch abgefasst.

«Ich fühlte mich noch nie so schlecht in meinem Leben, völlig angeekelt, beschämt und verraten durch diese entsetzliche, dumme und grausame Kriegshandlung durch einen kleingeistigen, neidischen, grausamen, rachsüchtigen und paranoiden Lügner», schreibt Sardarov.

Er distanziert sich vom Präsident seines Landes mit den Worten

«Die Russen wurden noch nie so betrogen von einem ihrer Herrrscher in ihrer langen, schwierigen und stolzen Geschichte! Er repräsentiert uns nicht und wir werden ihn auf den Abfallhaufen der Geschichte werfen.»

Das ist jetzt an Deutlichkeit kaum mehr zu übertreffen und kann nicht abgetan werden als taktisches Statement, um Verkaufsrückgänge bei MV Agusta zu vermeiden.

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