Amputation: MV Agusta bangt um sein Aushängeschild
Das Superbike-Meeting in Estoril war zwar spannend, aber auch reich an Stürzen und schweren Verletzungen. Einer der gestürzten Piloten war MV-Agusta-Pilot Niki Tuuli, der im Warm-up auf nasser Piste stürzte und sich offene Brüche an mehreren Zehen zuzog. Der Finne wurde noch am selben Tag operiert und schien glimpflich davongekommen zu sein. Dem war aber nicht so.
Weil der Fuß beim Sturz in die Kette geriet, war neben den Brüchen auch das Gewebe stark geschädigt. Die Durchblutung war gestört und ließ sich nicht wieder herstellen: Am vergangenen Donnerstag wurden dem 26-Jährigen drei Zehen amputiert!
«In der ersten Operation wurden die Zehen mit Drähten fixiert, der Schaden war aber so schlimm, dass sie abstarben. In einem zweiten Eingriff wurden mir dann leider die drei betroffenen Zehen amputiert. Die Phantomschmerzen sind heftig», schrieb Tuuli am vergangenen Sonntag, eine Woche nach seinem Sturz, in sozialen Medien.
Tuuli befindet sich noch immer im Universitätsklinikum in Lissabon. Die Heimreise wird er frühestens am heutigen Mittwoch antreten können. An eine Teilnahme am Meeting in Misano am 11./12. Juni ist momentan nicht zu denken.
Der schnelle Finne kann sich mit dem Gedanken trösten, dass der Australier Daryl Beattie zwei Jahre nach Amputation aller fünf Zehen am linken Fuß seine beste Saison in der 500er-WM fuhr – Vizemeister 1995 hinter Mick Doohan.