Aegerter-Nachfolger gefunden: Der nächste Champion?
Jorge Navarro wechselt in die Supersport-WM
Dass Domi Aegerter 2023 in die Superbike-WM wechseln möchte, er wird diese Woche von Yamaha als zweiter Fahrer neben Remy Gardner bei GRT bestätigt, wusste das Team Ten Kate Yamaha seit Monaten und sah sich entsprechend früh nach einem schnellen Nachfolger für den Weltmeister aus der Schweiz um.
In Magny-Cours erfuhr SPEEDWEEK.com Anfang September, dass es sich dabei um den Spanier Jorge Navarro handelt. Der 26-Jährige hat mit seinem Manager bereits die Werkstatt in Nieuwleusen besucht.
Navarro kam 2012 in die Moto3-WM, seit 2017 fährt er Moto2. Er hat zwei Moto3-Rennen gewonnen und stand neunmal auf dem Podium. In Moto2 hat er bereits zehn Podestplätze, aber noch keinen Sieg. Seine besten Gesamtplatzierungen eroberte er 2016 als WM-Dritter in der Moto3-Klasse auf Honda und als Vierter 2019 auf einem Speed-up-Bike in Moto2.
2022 fährt Navarro für das Team Flexbox HP40 von Sito Pons. Vor dem Buriram-GP am kommenden Wochenende liegt er mit 83 Punkten auf dem zwölften Gesamtrang.
Offiziell bestätigt es noch niemand, doch im Fahrerlager von Barcelona pfiffen es die Spatzen von den Boxendächern: Navarro und Ten Kate haben sich geeinigt.
Wer zweiter Fahrer wird, ist offen. Ten Kate versucht die großartigen Erfolge mit Aegerter zu nutzen, um für 2023 einen zahlungskräftigen Hauptsponsor an Land zu ziehen. Gelingt das, könnte sich das Team wieder zwei Spitzenfahrer leisten, wie das in der Vergangenheit schon der Fall war. Es entspricht dem Selbstverständnis der Niederländer, dass sie dann den bestmöglichen verfügbaren Piloten haben wollen.
Da sie mit Navarro bereits einen Moto2-Piloten haben und sich aus dem GP-Paddock niemand sonst aufdrängt, lohnt sich der Blick auf den Stand der Supersport-WM. Aus den Top-10 sind für 2023 nur wenige Fahrer auf dem Markt, der höchstplatzierte von ihnen ist der Fünfte Stefano Manzi, derzeit für Dynavolt Triumph am Start. Auch der Gesamtzehnte Niki Tuuli, die zweite Saison bei MV Agusta unter Vertrag, ist verfügbar.
Sollte nicht genügend Budget vorhanden sein, wird sich Ten Kate mit Fahrern unterhalten, die etwas dazu beitragen können. Neben dem aktuellen Pilot Leonardo Taccini spricht Teammanager Kervin Bos mit einigen weiteren, unter ihnen der Schweizer Marcel Brenner, der zwölf Tage nach seinem Handbruch in Frankreich im zweiten Rennen in Katalonien starker Elfter wurde.