Raffaele De Rosa (Ducati) grübelt: «Ist es das wert?»
Raffaele De Rosa denkt über den Rücktritt nach
Langjährige Beobachter der Superbike-WM und ihrer Rahmenserien kennen Raffaele De Rosa. In diesem Jahr bestreitet der Italiener im Team Orelac mit einer Ducati 955 V2 die Supersport-WM. Der WM-13. holte in Donington Park sein bestes Finish, als er im ersten Lauf als Dritter auf dem Podium stand.
«Diese Saison läuft im Moment nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe», gab De Rosa bei Corsedimoto zu. «Wir haben Schwierigkeiten. Wir möchten bessere Ergebnisse erzielen, und das ist unsere Priorität. Das Team würde gerne mit mir weitermachen, aber ich habe viel um die Ohren. Ich habe immer gesagt, dass es für mich keinen Sinn machen würde, weiter Rennen zu fahren, wenn ich keine Chance auf einen Platz unter den ersten fünf oder sechs hätte. Ist es das wert, so weiterzumachen? Das ist die Frage, die ich mir im Moment stelle.»
De Rosa stammt aus Neapel und ist mit 35 Jahre der älteste Teilnehmer der Supersport-WM 2022. Nur Jules Cluzel (33) und Dominique Aegerter (31) sind noch über 30 Jahre alt, aber der Franzose hat bereits seinen Rücktritt zum Saisonende erklärt und Aegerter wird in die Superbike-WM aufsteigen.
«Ja, darüber denke ich auch nach», gab De Rosa zu. «Die Priorität liegt darin, ein Team zu finden, mit dem ich gute Ergebnisse erzielen kann, sei es in der Supersport-WM oder möglicherweise in einer anderen Serie wie der italienischen Superbike-Meisterschaft. Wenn ich kein konkurrenzfähiges Team finde, schließe ich den Rücktritt nicht aus.»
Wie die meisten Italiener seiner Generation begann auch die Karriere von Raffaele De Rosa mit 125-ccm-Zweitaktern. Zwischen 2004 und 2011 war das GP-Paddock seine sportliche Heimat, dann wechselte der 35-Jährige in die seriennahe Weltmeisterschaft. De Rosa wechselte mehrfach zwischen Superstock-1000 sowie Supersport- und Superbike-WM hin und her, nur selten hatte er bestes Material zur Verfügung.
Seinen größten Erfolg feierte der Italiener 2016 mit dem Gewinn der Superstock-1000 mit Althea BMW. Sehr ordentliche Leistungen zeigte De Rosa aber auch in der mittleren Kategorie, in der er mit Honda, MV Agusta, Kawasaki und Ducati 106 Rennen bestritt. Er erzielte einen Sieg, 30 Podestplätze und beendete die Saisons 2018, 2019, 2019 als WM-Sechster.