MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sieger Yari Montella: Wieso will ihn kein Team?

Von Tim Althof
Yari Montella gewann am Samstag das erste Supersport-WM-Rennen auf Phillip Island, nachdem er sich gegen Federico Caricasulo (Ducati) durchgesetzt hatte. Es war der erste Kawasaki-Erfolg nach einem Jahr.

Obwohl Yari Montella am Samstag in Australien seinen größten Erfolg feiern durfte, ist er einer der Fahrer, die noch auf Jobsuche für die kommende Saison sind. Im Puccetti-Team geht es für den 22-Jährigen nicht weiter. Der Sieg auf dem 4,445 km langen Kurs auf Phillip Island brachte ihn jetzt zumindest in eine gute Verhandlungsposition.

Wie kommt es, dass Montella ausgerechnet im Regen triumphierte? «Auch in der Moto2 war ich bei nassen Bedingungen immer schnell. Aber am Ende wäre ich auch im Trockenen schnell gewesen, denn im FP2 habe ich einen Longrun gefahren und da fühlte ich mich sehr gut», erklärte der Kawasaki-Fahrer im Interview mit SPEEDWEEK.com.

«Ich bin zunächst Caricasulo gefolgt, denn er kennt sich in dieser Klasse sehr gut aus. Nach drei oder vier Runden habe ich aber gemerkt, dass ich schneller fahren kann. Also habe ich versucht, ihn zu überholen, damit ich meine Pace gehen kann», so Montella. «Am Ende haben wir beide ein gutes Rennen gezeigt, es ist nur schade, dass er gestürzt ist.»

Hat der WM-Siebte mitbekommen, als Caricasulo in der letzten Runde knapp hinter ihm stürzte? «Ich habe den Sturz in Kurve 4 nicht realisiert, aber in Kurve 6 hörte ich die Ducati nicht mehr hinter mir. In Kurve 10 habe ich dann den TV-Bildschirm gesehen und da war er nicht mehr drauf. Also wusste ich: Perfekt, ich bin alleine. Ich habe es sehr genossen», betonte er nach dem Lauf am Samstag.

«In Mandalika haben wir etwas am Bike ausprobiert und ich bin mir sicher, dass es der richtige Weg war. Dort waren wir schnell, ich konnte an Can dranbleiben, der bereits drei Jahre mit diesem Bike unterwegs ist. An diesem Wochenende fühlte ich mich gleich sehr schnell, ich genieße die Kawasaki jetzt», lautete Montellas Fazit.

Manuel Puccetti wird 2023 nur eine Kawasaki in seinem Team einsetzen, Can Öncü wird sie fahren. Yari Montella muss also einen neuen Platz finden, aber wo wird er unter kommen? «Ich weiß es auch nicht, aber ich hoffe, dass ich nach diesem Rennen Chancen auf ein Motorrad habe. Wir sprechen mit einigen Teams, aber bisher weiß ich noch nicht, wo ich fahren kann», erklärte der Italiener. «Ich würde gerne mit Kawasaki in der Supersport-Klasse fahren, aber in einem anderen Team. Aktuell weiß ich noch nicht mehr.»

Ergebnis Supersport-WM: Phillip Island, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Yari Montella Kawasaki
2. Nicolo Bulega Ducati + 2,706 sec
3. Can Öncü Kawasaki + 5,889
4. Lorenzo Baldassarri Yamaha + 7,223
5. Dominique Aegerter Yamaha + 12,212
6. Raffaele De Rosa Ducati + 15,183
7. Federico Caricasulo Ducati + 21,181
8. Thomas Booth-Amos Kawasaki + 25,366
9. Simon Jespersen Yamaha + 31,285
10. Adrian Huertas Kawasaki + 33,492
11. Glenn Van Straalen Yamaha > 1 min
12. Oliver Bayliss Ducati > 1 min
13. Peter Sebestyen Yamaha > 1 min
14. Stefano Manzi Triumph > 1 min
15. Luca Bernardi Ducati > 1 min
16. Andy Verdoia Yamaha > 1 min
17. Leonardo Taccini Yamaha > 1 min
out Jules Cluzel Yamaha
out Marcel Brenner Yamaha
out Ondrej Vostatek Yamaha
out Marcel Schrötter MV Agusta
out Unai Orradre Yamaha
out Hannes Soomer Triumph
out Niki Tuuli MV Agusta

 

Stand Supersport-WM 2022 nach 23 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Dominique Aegerter Yamaha 473
2. Lorenzo Baldassarri Yamaha 372
3. Can Öncü Kawasaki 264
4. Nicolo Bulega Ducati 229
5. Stefano Manzi Triumph 209
6. Federico Caricasulo Ducati 202
7. Yari Montella Kawasaki 160
8. Niki Tuuli MV Agusta 152
9. Raffaele De Rosa Ducati 137
10. Jules Cluzel Yamaha 127
11. Glenn Van Straalen Yamaha 116
12. Adrian Huertas Kawasaki 116
13. Hannes Soomer Triumph 94
14. Bahattin Sofuoglu MV Agusta 72
15. Andy Verdoia Yamaha 59
16. Oliver Bayliss Ducati 57
17. Valentin Debise Yamaha 43
18. Simon Jespersen Yamaha 38
19. Peter Sebestyen Yamaha 37
20. Kyle Smith Yamaha 35
21. Leonardo Taccini Yamaha 35
22. Marcel Brenner Yamaha 32
23. Thomas Booth-Amos Kawasaki 29
24. Mattia Casadei MV Agusta 25
25. Isaac Vinales Ducati 22
26. Patrick Hobelsberger Yamaha 21
27. Ondrej Vostatek Yamaha 20
28. Steven Odendaal Yamaha 16
29. Unai Orradre Yamaha 9
30. Tom Edwards Yamaha 7
31. Luca Ottaviani Yamaha 5
32. Maximilian Kofler Ducati 2
33. Bradley Smith Yamaha 2
34. Nicholas Spinelli Ducati 1
35. Benjamin Currie Kawasaki 1
36. Luca Bernardi Ducati 1

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