Als die Flut kam: Althea und deutscher Sponsor helfen
Federico Caricasulo, Sponsor Christian Walter und Betreuer Enzo (v.l.)
Der Galliano Park hat eine kuriose Geschichte. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1972 waren dort nur Fischteiche. Als 1993 Fabrizio Fantini die Leitung von seinem Vater übernahm, wandelte sich das Bild und die erste Rennstrecke entstand. Der jüngste Ausbau stammt von 2014 und ist 635 Meter lang sowie 8 Meter breit. Weiterhin ist es ein Familienbetrieb, mit Manuel Fantini ist bereits die nächste Generation aktiv.
Schnell etablierte sich der Galliano Park als Magnet für Rennfahrer, die heute jeder kennt. Stars wie Valentino Rossi, Andrea Dovizioso, Marco Melandri und Marco Bezzecchi haben dort die Techniken erlernt, mit denen sie später in Weltmeisterschaften erfolgreich waren. Für Supersport-Ass Federico Caricasulo ist der Micky-Maus-Kurs noch heute ein ideales Terrain, um sich in der rennfreien Zeit fit zu halten. Der Althea-Ducati-Pilot stammt wie Melandri aus Ravenna, nur 30 km vom Galliano Park entfernt.
Seit dem 16. Mai ist alles anders. Während des Hochwassers in der Region Emilia-Romagna stand das Gelände über sechs Meter tief unter Wasser. Gebäude und Einrichtungen wurden durch die Kraft der Fluten und von mitgerissenen Gegenständen zerstört. Der Schaden geht in die Hunderttausende Euro. Und als sich das Wasser allmählich zurückzog, blieb eine dicke Schlammschicht.
Dank freiwilliger Helfer und Spenden aus dem In- und Ausland ist es gelungen, die Strecke vom Schlamm zu befreien. In verschiedenen Aktionen wurden Gelder gesammelt – und sei es nur, um damit das Benzin für die Bagger bezahlen zu können. Vom Wiederaufbau der Gebäude ist man im Galliano Park noch weit entfernt.
Federico Caricasulo hat zusammen mit seinem Manager Alberto Vergani, dem Althea Racing Team und dem deutschen Sponsor Christian Walter beim Meeting in Imola ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Das Logo des Technischen Büros DGST Walter GmbH wurde auf dem Helm des WM-Vierten durch das Logo des Galliano Parks Forli ergänzt. Damit sollten weitere Menschen ermuntert werden dabei zu helfen, den Park wieder aufzubauen und ihn zu dem zu machen, was er vor der Flut war: Eine Rennstrecke, auf der die Kleinen und Großen ihre Leidenschaft zum Sport im familiären Umfeld ausleben können.