QJ Motor in SSP-WM: Was wir von der GSR800 wissen
Die GSR800 soll QJ Motor in der Supersport-WM 2024 zum Erfolg führen
Nach Kove in der Supersport-WM 300 ist QJ Motor der zweite Hersteller aus China, der sich mit etablierten Marken auf WM-Level messen will. Vorgesehen ist der Einsatz der neuen GSR800 in der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft. Gerüchte vom bevorstehenden Einstieg gab es bereits im Sommer.
Noch immer werden chinesische Motorradhersteller hierzulande belächelt, weil deren Qualität mit der europäischer und japanischer Werke nicht mithalten konnte. Kove Moto hat uns in diesem Jahr eines Besseren belehrt. Die 321RRS getaufte Eigenentwicklung überzeugte sowohl hinsichtlich Qualität als auch Performance.
QJ Motor ist einer der wenigen Hersteller aus China, der großvolumige Motorräder im Sortiment hat. In Europa ist QJ Motor seit 2022 mit eigenem Namen präsent. 2005 kauften die Chinesen die Traditionsmarke Benelli; die Motorräder mit dem Lorbeerzweig im Logo rollen seitdem in Wenling vom Band.
Auf der Motorradmesse EICMA wurde die SRK800 vorgestellt, bei der es sich offenbar um die zuvor genannte GSR800 handelt; im Internet kursieren beide Bezeichnungen für das identische Modell. Die Verkleidung ist mit gigantischen Winglets ausgestattet. Fachbesucher sahen in der SRK800 jedoch einen aufgepeppten Klon der Honda CBR650R. Der geschweißte Stahlrahmen und der Motor sahen verdächtig identisch aus.
Der Vierzylindermotor wurde mit mehr Hub versehen, wodurch der zusätzliche Hubraum und mehr Leistung generiert wurden. Mit einer Leistung im Serientrimm von 102 PS hinkt die QJ der Konkurrenz hinterher. Die Ducati V2 verfügt über 155 PS und wird für den WM-Einsatz kastriert. Die als Referenz eingestufte Yamaha R6 hat ab Werk eine Leistung von 118 PS und im Renntrimm zirka 145. Da die CBR650 fahrwerksseitig nicht renntauglich ist, gilt dies zwangsläufig auch für die SRK800.
Zur Info: Um die FIM-Homologation für die Supersport-WM zu erhalten, muss ein Motorrad in den USA, der EU oder in Asien für den Straßenverkehr zugelassen sein.
Mit Raffaele De Rosa hat QJ Motor einen etablierten Piloten für den WM-Einstieg gewinnen können. Der Italiener verfügt über Supersport-Erfahrung mit Kawasaki, Ducati und MV Agusta. Dass der 36-Jährige aus Napoli nicht mehr mit dem Orelac-Team weitermachen würde, stand frühzeitig fest, wahrscheinlich wegen seines neuen Engagements bei QJ Motor. De Rosa wird im ersten Jahr einziger Pilot des Werksteams sein.