Dank Wepol-Chef Ludek Weag: Riesenschritt für Triumph
Mitte Januar zeigte das neue Team WRP - RT Motorsport by SKM in Novy Bydzov, 100 Kilometer östlich der tschechischen Hauptstadt Prag, das Design seiner Triumph Street Triple RS 765 Maschinen her und stellte die Fahrer John McPhee (Schottland) und Jorge Navarro (Spanien) vor.
Ein Riesenschritt für Triumph: Zum ersten Mal sehen wir in der Supersport-WM vier Motorräder der Briten, die anderen zwei stellt das Team PTR von Simon Buckmaster.
Hinter RT Motorsport steht Teammanager Rob Vennegoor aus den Niederlanden, SKM ist die Tuningfirma des Deutschen Frank Krekeler, die schon jahrelang in der Supersport-300-WM zusammenarbeiten und fünf Laufsiege erobern konnten. 2021 wurde das erfolgreiche Duo mit dem Engländer Tom Booth-Amos Vizeweltmeister. WRP ist das Kürzel für Wepol Racing Parts, eine Unternehmenstochter der Wepol-Gruppe, dem Hauptsponsor.
SPEEDWEEK.com traf sich mit Eigentümer Ludek Weag zum Gespräch, um Einblicke in das ambitionierte Projekt zu bekommen.
Ludek, was genau macht deine Firma?
Wir stellen Kabelkonfektionen und elektrische Komponenten her, außerdem Kunststoffspritzgussteile.
Wie lange seid ihr schon im Rennsport?
Alles hat begonnen in den Jahren 2014 und 2015 mit dem Briten Danny Webb als Fahrer. Dann nahmen wir mit dem Tschechen Marek Cerveny am «Suncity Group Macau Motorcycle Grand Prix» teil und wurden 17. Normal fährt er in der IRRC Supersport und gewann diese 2015, 2016, 2022 und 2023.
Warum habt ihr euch nach 2020 und 2021 erneut für die Teilnahme an der Supersport-WM entschieden?
Wir bauen die Motorräder selbst in der Werkstatt in Chlumec nad Cidlinou auf, wo das Team zu Hause ist. Dort sind auch Zimmer für die Mechaniker, ein Fitnesszentrum und Räumlichkeiten für die Reha. Wir haben außerdem eine interaktive Wand für das Reaktionstraining und den vielseitigen Einsatz in der Bewegung und Rehabilitation. Die Wand besteht aus Paneelen, die aufleuchten und mit einer Berührung mit der Hand oder dem Fuß ausgeschaltet werden müssen. Das alles fungiert als Leistungssport-Zentrum für junge Motorradsportler, der aktuelle Plan gilt für mindestens drei Jahre.
Warum Triumph als Motorrad-Lieferant?
Weil das aus jeder Sicht ein sinnvoller Partner ist. Er bietet uns die Möglichkeit, alles selbst zu organisieren.
Wie kam es zur Kooperation mit dem Team RT Motorsport by SKM?
Über deren Cheftechniker Frank Krekeler.
Gibt es eine längerfristige Planung?
Ja, ebenfalls für mindestens drei Jahre.
Warum Navarro und McPhee als Fahrer und kein Tscheche?
Die Namen Jorge Navarro und John McPhee wurden uns von der Dorna empfohlen, also zum Beispiel kein Oliver König, weil mit Ondrej Vostatek bereits ein Tscheche in der Supersport-WM dabei ist.
Aber ein Tscheche wird parallel von uns aufgebaut, der 21-jährige Petr Svoboda. Er fährt in der Supersport-300-Klasse und hat vorige Saison sogar eine Weile lang die Weltmeisterschaft angeführt. Am Ende wurde er Sechster, hat zweimal gewonnen und stand dreimal auf dem Podium. Svoboda wohnt in der Firma und arbeitet dort auch. Bei unseren bisherigen Tests in Rijeka und Barcelona im Oktober und November 2023 hat er immer mit den anderen zwei zusammen getestet.