FIM winkt QJ Motor durch: WM-Debüt unter Vorbehalt
Die FIM veröffentlichte am Dienstag eine aktualisierte Liste homologierter Motorräder für den Einsatz in der seriennahen Weltmeisterschaft. Diese kam nicht überraschend, denn beim Meeting in Barcelona am Wochenende ist das Debüt von QJ Motor im Rahmen der Supersport-Kategorie vorgesehen.
Vorweg: Die oberste Motorsportbehörde machte den Weg für die Chinesen frei, aber nur mit Einschränkungen, denn die Homologation ist nicht abgeschlossen! Die QJ Motor wurde mit dem in Asien verwendeten Modellnamen SRK800RR in die Homologationsliste aufgenommen. Verschiedene Fachmagazine sehen in diesem Motorrad einen aufgemotzten Klon der Honda CBR650RR, der für den WM-Einsatz modifiziert wird.
Wohl auch deshalb konnten beiden Phasen der FIM-Überprüfung bis zum Europaauftakt nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Im ersten Schritt muss der Hersteller alle Zeichnungen, Dokumente und Musterteile vorlegen. Außerdem muss eine Inspektion durch FIM-Mitarbeiter erfolgen, um die Gültigkeit der Dokumente zu bestätigen. Entscheidend für den WM-Einsatz ist aber auch Phase 2, in der die Vorführung einer rennfertigen Version und der Nachweis der erforderlichen Produktionsmengen (250 zu Beginn, 500 am Ende des Jahres), des Verkaufsstarts und vieles mehr vorgesehen sind.
Weil die Homologation vor dem ersten WM-Einsatz noch aussteht, wurde QJ Motor die Teilnahme zwar erlaubt, bei Erreichen der Punkteränge wird Pilot Raffaele De Rosa jedoch keine WM-Punkte erhalten. Dafür wurde das Reglement kurzerhand geändert, denn bisher war das nur in der Superbike-Kategorie erlaubt – wir kennen dieses Vorgehen von Bimota in der Superbike-WM 2014. Mit Top-15-Platzierungen rechnet aber selbst beim Hersteller niemand. QJ Motor weiß, dass das aktuelle Motorrad den Ansprüchen in der WM nicht genügen wird.
Bereits im Februar – rechtzeitig vor dem Saisonauftakt in Australien – wurde in der Superbike-WM die neue Honda CBR1000RR-R homologiert. In der Supersport-WM wurden neue Modelle der Honda CBR600RR, der MV Agusta F3 800 sowie der Triumph Street Triple 765 RS aufgenommen. Die Aufnahme der Yamaha R7 hat nur den Sinn, dass die FIM die nationalen Verbände beim Einsatz dieses Modells unterstützen kann. Für die neue Frauen-Weltmeisterschaft ist keine Homologation erforderlich, weil mit Einheitsmotorrädern gefahren wird.
In der Supersport-WM 300 ließ Kove Moto eine neue 321RR-S mit einem auf 344 ccm aufgemotzten Motor homologieren. Bereits im Oktober vergangenen Jahres wurde die Yamaha R3 mit dem Kürzel YZF-R3 320 erfolgreich homologiert.