Lanzi: «Supersport zu lahm»
Lorenzo Lanzi gewann sein erstes Supersport-Rennen
Im Jahr 2005 galt Lorenzo Lanzi als Talent, wurde ins Ducati-Werksteam manövriert und holte dort ein paar Siege. Dann durchschritt der Italiener das Tal der Tränen. Eine mässige Performance brachte ihm die Kündigung ein. Drei Jahre später blitzte seine Klasse noch einmal auf, als er mit drei Sekunden Vorsprung auf Troy Bayliss mit einer privaten Ducati einen Laufsieg in Valencia holte.
Bis sein Name wieder eine Schlagzeile füllte, brauchte es vier weitere Jahre: Auf der Suche nach einem Nachfolger für den enttäuschenden Lukas Pesek, kontaktierte ProRace-Honda den arbeitslosen Lanzi und der dankte es mit einem unerwarteten Sieg.
«Seit Brünn 2011 fuhr ich keine Rennen. Mein Telefon klingelte zwar ein paar Mal, doch ich hätte immer bezahlen müssen. Das konnte ich aber nicht, deshalb bekam ich kein Bike», erzählt der Überraschungssieger. «Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht, auch nicht ob ich weiter in der Supersport-WM fahren werde. Wenn ich kein anderes Bike finde, bleibe ich vielleicht bei ProRace, auch wenn ich mit diesem Bike im Trockenen Probleme haben werde, in die Punkte zu fahren.»
Der 30-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass ihm die 600-ccm-Motorräder keine Freude bereiten. Ein Vertrag in der Superbike-WM wäre eher nach seinen Vorstellungen. «Die 600er sind nicht wirklich schnell, keine Beschleunigung. Man dreht am Gas, aber da passiert nichts», lästert Lanzi über die Supersport-WM. «Ich würde lieber zurück in die Superbike-WM. Das Kawasaki-Werksteam hat mich nicht angesprochen, wahrscheinlich weil sie mich gar nicht kennen. Hoffentlich haben sie mich jetzt wahrgenommen.»