Miller: Sofuoglu trickst Laverty und Crutchlow aus
Kenan Sofuoglu zauberte in der letzten Runde
Wie Eugene Laverty nach dem gestrigen Zeittraining prophezeite, wurde das siebte Supersport-Rennen der Saison von ihm selbst sowie von Yamaha-Pilot Cal Crutchlow, Pole-Setter Joan Lascorz und Philip-Island Sieger Kenan Sofuoglu geprägt.
In den ersten Runden wurde das Quartett aber noch von Garry McCoy ergänzt, der mit seiner Triumph Daytona 675 anfangs prächtig mithielt. Aber nach sieben Umläufen wurden die Rundenzeiten des Australiers immer langsamer. Mit 18 Sekunden Rückstand auf den späteren Sieger kam der «King of Slide» als guter Sechster ins Ziel.
Bei Rennhalbzeit hatte sich das Quartett bereits 3,4 sec. Vorsprung auf ihre Verfolger erarbeitet. Die Führungsarbeit übernahm dabei der 250er Umsteiger Laverty - übrigens bis zur letzten Runde.
In den letzten drei Runden wurde aus dem Quartett ein Trio: Joan Lascorz konnte das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen und musste abreissen lassen. Am Ende wurde der Pole Mann mit nur 1,8 sec. Rückstand sicherer Vierter.
Der Kampf um den Sieg tobte aber weiter: Laverty leistete bis in die letzte Runde fehlerfreie Führungsarbeit und schien die besten Karten für den Sieg zu haben. Auch weil Sofuoglu mit einem haarsträubenden Manöver Crutchlow ausbremste, und dem Nordiren dadurch etwas Luft verschaffte.
Aber Sofuoglu hatte Blut geleckt und fuhr die letzte Runde mit dem Messer zwischen den Zähnen. Wenige Kurven später klebte der Türke am Hinterrad der Parkalgar-Honda von Laverty. Es folgte ein weiteres grenzwertiges Manöver, bei dem es sogar zur Berührung zwischen den beiden Honda-Piloten kam. Aber es war eine entschlossene Aktion des 24-Jährigen, die von Erfolg gekrönt war: Sofuoglu übernahm die Führung und fuhr als Sieger über den Zielstrich. Enttäuscht blieben für Laverty und Crutchlow nur die weiteren Podiumsplätze.
Weltmeister Andrew Pitt stürzte im gestrigen Zeittraining und nahm das Rennen mit Wohlwollen der Rennleitung von Position 30 in Angriff. Mit schnellen Rundenzeiten pflügte der Australier durch das Feld, die ihn am Ende bis auf Position 7 nach vorne brachte.
Robbin Harms feierte im Miller Motorsport Park sein Comeback - der Däne brach sich in Monza das Schlüsselbein. Aber der Einsatz stand unter keinem guten Stern. Das Motorrad des Pechvogels quittierte in der letzten Runde seinen Dienst. Zu diesem Zeitpunkt lag Harms auf der 14. Position.