Zukunft von MV Agusta: Zittern um die Kultmarke
«Bis zum 15. September 2013 werde ich entscheiden, wie es weitergeht», sagte ParkinGO-Teameigentümer Giuliano Rovelli Anfang August zu SPEEDWEEK.com. Der geschäftstüchtige Italiener erwartet bis dahin zwei Zusagen, die er für ein Weitermachen in der Supersport-WM voraussetzt: Mehr Engagement von MV Agusta und eine konkrete Definition des technische Reglements durch WM-Promoter Dorna.
«MV Agusta hat sich etwas weniger eingebracht, als ich erwartet habe», unterstreicht Rovelli. «Das Motorrad und die Marke sind gut. Wenn es aber an mir alleine ist dafür zu sorgen, dass ein Hersteller gewinnt, dann ist das nicht korrekt.»
ParkinGO hat im ersten Jahr von MV Agusta in der Supersport-WM einen guten Job erledigt. Roberto Rolfo und Christian Iddon liegen in der WM-Wertung auf 9 und 15, Rolfo konnte in Donington Park (Dritter) den ersten Podestplatz für MV Agusta in einer Motorrad-Weltmeisterschaft seit 37 Jahren erobern.
ParkinGO verlangt mehr Budget
«Unsere Erwartung vor der Saison war, dass wir jedes Rennen in den Top-10 und die WM in den Top-7 beenden», hält der Teamchef fest. «Manchmal fahren wir vielleicht sogar in die Top-5 – oder wie in Donington aufs Podium. Das Potenzial des Motorrades ist riesig. Das haben wir dieses Jahr schon mehrfach bewiesen. Wir haben kaum technische Probleme, ich bin zufrieden. Aber natürlich müssen wir noch mehr Entwicklung betreiben. Das Getriebe und andere Bereiche machen uns Schwierigkeiten. Dafür brauchen wir mehr Budget. Das Budget dieses Jahr ist limitiert, wir versuchen unser Bestes damit. Ich erwarte, dass MV Agusta zukünftig mehr in dieses Projekt involviert sein wird.»
«Ich hoffe, dass der nächste Schritt sein wird, dass wir ein echtes MV-Agusta-Werksteam werden. In Monza hat uns Giovanni Castiglioni, der Eigentümer von MV Agusta, besucht. Er hatte einige Produktmanager dabei – um den Rennsport besser zu verstehen. Racing war schon immer eine andere Welt. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten gibt MV Agusta das Beste.»
Ob das reichen wird, um sich längerfristig im Rennsport zu engagieren, ist angesichts von unter 10.000 verkauften Motorrädern pro Jahr zu bezweifeln.