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In Memoriam Craig Jones: Tragödie, Tod, unvergessen

Von Kay Hettich
Vor sieben Jahren verunglückte Craig Jones beim Lauf der Supersport-WM in Brands Hatch tödlich. Heute wäre der beliebte Brite 31 Jahre alt geworden. Wir erinnern uns an einen echten Racer.

Wer am 3. August 2008 vor dem TV-Gerät gesessen ist, wird die Bilder wohl nicht mehr aus seiner Erinnerung löschen können. Gerade noch unerschrocken im Zweikampf, lag Craig Jones beim Lauf der Supersport-WM in Brands Hatch regungslos auf der Strecke. Nach quälenden Stunden folgte in der Nacht die bittere Wahrheit: Der Honda-Pilot wurde an diesem Sonntag aus dem Leben gerissen.

Craig Jones war ein typischer Rennfahrer «made in Britain». Schnell, furchtlos und verbissen auf der Strecke – locker und zugänglich im Fahrerlager. Schon der kleine Craig hat sich im zarten Alter von elf Jahren für höhere Aufgaben empfohlen: In der britischen Junior-Mini-Moto-Meisterschaft holte er bei jedem der acht Starts die Pole-Position und den Sieg. Über verschiedene Nachwuchsserien und nationale Klassen debütierte er 2004 mit nur 19 Jahren in der Supersport-WM.

Aber erst 2006 fand er einen Stammplatz in einer Weltmeisterschaft: Mit Foggy Petronas in der Superbike-WM! Auch wenn das Dreizylinder-Motorrad nicht konkurrenzfähig war und Jones nur drei Punkte einfahren konnte, öffnete ihm das für die folgende Saison die Türe für einen Platz in der Supersport-WM. Auf Honda landete der aus Peterborough stammende Jones auf Gesamtrang 5.

Im PTR Honda-Team sollte Jones 2008 um den Titel kämpfen. Beim Saisonauftakt in Losail brauste der unerschrockene Draufgänger auf Rang 3, in Valencia ließ er einen weiteren dritten Platz folgen. Nach einem zweiten Platz in Misano schien der Engländer endgültig im Kreis der Weltbesten angekommen zu sein, doch nur zwei Rennen später in Brands Hatch passierte die Tragödie.

Craig Jones kämpfte bei seinem Heimrennen um den Sieg, wurde dann aber nach einem Hinterradrutscher vom Motorrad katapultiert. Der Parkalgar-Honda-Pilot war sofort bewusstlos, als er vom unmittelbar hinter ihm fahrenden Andrew Pitt am Kopf getroffen wurde. Mit schweren Kopfverletzungen wurde Jones nach London ins Krankenhaus geflogen. Um 0:32 Uhr hörte sein Herz auf zu schlagen.

Geblieben ist die Erinnerung an einen großartigen Rennfahrer und an einen feinen Kerl, mit dem man gerne ein Bier trinken würde. Heute wäre Craig Jones 31 Jahre alt geworden – wir stoßen auf dich an!

Übrigens: Das Rennen wurde abgebrochen und später wie üblich mit dem Stand vor dem Sturz gewertet. Somit wurde Jones noch der zweite Platz zugesprochen.

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