Über Maurizio Arrivabene
Maurizio Arrivabene wurde am 7. März 1957 im italienischen Brescia geboren und begann nach seinem Abitur ein Architekturstudium in Venedig. Das schloss er allerdings nicht ab und ging statt dessen 1997 zu Philip Morris International in Lausanne, wo er im Marketing- und PR-Bereich tätig war. 2007 wurde er zum Vizepräsident von «Marlboro Global Communication & Promotions» befördert. 2001 wurde er Vizepräsident von Consumer Channel Strategy and Event Marketing.
Durch seine Arbeit bei Philip Morris und die Sponsorentätigkeit des Unternehmens beim Formel-1-Team Ferrari mit der Marke Marlboro kam Arrivabene früh mit der Königsklasse in Kontakt und ist seit 2010 als Vertreter der Sponsoren auch Mitglied der Formel-1-Kommission der FIA.
Als Ferrari-Präsident Sergio Marchionne 2014 einen Nachfolger für den deplatzierten Marco Mattiacci suchte (der selber erst im Frühling den Posten des Ferrari-Rennchefs von Stefano Domenicali übernommen hatte), kam er bald auf Arrivabene. Marchionne machte die bodenständige Art Maurizios Eindruck, im Gegensatz zu Mattiacci war Arrivabene auch in der Formel 1 und in Maranello erstklassig vernetzt.
Arrivabenes erste Saison als Rennchef durfte sich 2015 sehen lassen: Drei Siege von Sebastian Vettel, WM-Schlussrang 2 bei den Marken hinter Mercedes-Benz. 2016 jedoch rutschte Ferrari in ein Wellental: Trennung von Technikchef James Allison, die Entwicklung des Autos zu wenig rasant. Ergebnis: Ferrari ohne Sieg.
Firmenchef Sergio Marchionne forderte für 2017 eine markante Steigerung, und das Team reagierte: Sebastian Vettel sah bis in den Frühsommer aus wie der erste Ferrari-Weltmeister seit 2007 (Kimi Räikkönen), doch dann erlebte Mercedes-Star Lewis Hamilton ein Sommerhoch und gewann ein Rennen ums andere. Fehler von Vettel und technische Gebrechen am Ferrari führten dazu, dass die Roten wieder leer ausgingen.
Marchionne stärkte Arrivabene den Rücken, aber für 2018 verlangte er erneut den Titelgewinn. Im Sommer 2018 verstarb der charismatische Autokonzern-Chef Marchionne im Zürcher Uni-Spital, doch sein Nachfolger John Elkann respektierte den Wunsch des Fiat-Sanierers: Arrivabene musste dem Kopf für eine weitere WM-Niederlage 2018 hinhalten, sein Nachfolger wurde Technikchef Mattia Binotto.
Maurizio Arrivabene ist mit der langjährigen Ferrari-Pressesprecherin Stefania Bocchi verheiratet.