Harald Merkl: «Es ist noch lange nicht Schluss!»
Der gebürtige Nürnberger musste auf die ersten zwei Veranstaltungen verzichten und ging erst Anfang Juli in Schleiz mit seiner Yamaha TZ 250 A an den Start, die er im Vorjahr von Peter Hartenstein erworben hat. Bei den nächsten sechs Rennen überquerte Harald Merkl fünfmal als Erster die Ziellinie, nur beim ersten Lauf in Oschersleben wurde er von Stefan Tennstädt (Rotax) besiegt, der auch fünf Rennen gewann und Gesamtzweiter wurde. Bei den Rennen in Colmar-Berg/LUX und beim Finale in Most/Tschechien feierte Harald Merkl jeweils einen Doppelsieg.
Adolf Schneider aus Nürnberg ist für die aufwändige Technik der Yamaha verantwortlich. «Ohne ihn könnte ich gar nicht fahren», meint Harald Merkl. In den 70er Jahren war er einer seiner härtesten Konkurrenten. Adolf Schneider besitzt heute noch einige hochwertige Yamaha TZ Modelle, unter anderen eine TZ 500.
Die Klassik Trophy startet an Ostern vom 13. bis 16. April 2017 auf dem Circuito Francicorta in Italien in die neue Motorradsaison. Vom 12.-14. Mai findet auf dem Schleizer Dreieck der Sparkassen Klassik-GP statt und danach starten die Motorradasse beim 90-jährigen Sachsenring Jubiläum am 16.-18. Juni bei der Sachsenring Classic-Veranstaltung. Die weiteren Termine werden auf der Internetseite von Organisator Manfred John unter www.Klassik-Motorsport.com veröffentlicht.
«Ich habe dieses Jahr auch noch an der ICGP-Serie von Eric Saul teilgenommen und wurde in Paul Ricard/Frankreich Dritter und in Assen/Niederlande konnte ich sogar den ersten Lauf gewinnen. Beim Qualifying in Paul Ricard und in Assen bin ich im zweiten Lauf in Führung liegend gestürzt», sagte Harald Merkl, der am 1. Juli 1950 geboren wurde. Seit dem 16. Lebensjahr ist er mit dem Motorradsport verbunden und ging 1969 beim Eller-Bergrennen erstmals auf einer Straßen-Kawasaki an den Start, wo er gleich Fünfter wurde.
«Danach hatte ich den Virus in mir gehabt, ich habe im Winter dann hart gearbeitet sowie auch noch von meiner Oma Geld bekommen und habe mir dann 1970 eine Yamaha 250 ccm TD1 gekauft. In der Ausweisklasse habe ich dauernd gewonnen und dann habe ich eine Lizenz bekommen. 1975 wurde ich dann auf der BHC-Yamaha mit Chefmechaniker Bernd Heilmann Deutscher Meister in der 250 ccm Klasse und habe für die Saison 1976 vom deutschen Yamaha-Importeur Mitsui zwei Motorräder (250 und 350 ccm) zur Verfügung gestellt bekommen, die ich am Jahresende dann günstig kaufen konnte. Für die Saison 1977 hatte ich mir eine Suzuki RG 500 ccm zugelegt, die 33.000,- DM gekostet hat, dies war ein Vermögen. Die Suzuki ging dauernd kaputt, damit wäre ich fast bankrott gegangen», meinte der Franke.
Harald Merkl nahm auch am 6. März 1976 am AMA Lightweigt Rennen (Klasse 250 ccm) auf dem International Speedway in Daytona Beach/USA teil und belegte als bester europäischer Pilot den zehnten Rang. Merkl war im Ziel in der gleichen Runde wie der Sieger Kenny Roberts vor Pat Hennen und Steve Baker. Merkl ging auch noch beim 200 Meilen Rennen auf einer Yamaha TZ 750 ccm an den Start, die er sich dort gekauft hatte.
Auch bei den Weltmeisterschaftsrennen ging Harald Merkl an den Start und erzielte mit dem elften Rang beim GP in Brünn/Tschechien 1979 in der 350 ccm Klasse sein bestes Grand Prix-Ergebnis. Dort war Merkl zweitbester deutscher Pilot hinter dem fünffachen Weltmeister Anton Mang (Kawasaki), der Zweiter wurde. Zweimal kam Harald Merkl sogar als bester deutscher Fahrer ins Ziel und zwar 1977 beim Heim-GP auf dem Hockenheimring auf dem 14. Platz in der 250 ccm Klasse und 1977 beim Grand Prix in Spa/Belgien mit dem 15. Rang in der 500 ccm Klasse.
«In der Saison 1980 bin ich dann für das Solitude-Team von Herrn Pawlik gefahren. Mitte der Saison sollte ich meine 250 ccm Rennmaschine an Teamkollege Jon Ekerold abgeben, ich habe dann sofort aufgehört Rennen zu fahren. Erst vor ein paar Jahren bei einem Urlaub in Thailand bin ich dann vom Flugplatz In Bangkok mit meinem Freund Karl-Heinz «Charly» Dettke direkt auf den Bira International Circuit nach Pattaya gefahren. Auf einer Honda Fireblade habe ich nach nur zwei Runden diese wieder hingestellt. Es war ein Viertakter mit Straßenschaltung, der Kombi war zu groß.»
«Am nächsten Tag bin ich dann eine Zweitakt-Aprilia 250 ccm gefahren und gleich gut zurechtgekommen. Ein Jahr später ging es noch schneller und ich habe mir aus Deutschland dann eine Aprilia RS 250 ccm in Teilen gekauft. Den Motor (30 kg) habe ich im Koffer im Flugzeug mitgenommen. Im letzten Jahr habe ich auch bei der Sachsenring Classic teilgenommen und freue mich schon auf die nächste Saison. In vier Wochen geht es wieder bis Anfang März nach Thailand, dort wartet meine Aprilia schon auf mich», sagte der Familienvater.
Harald Merkl ist seit ein paar Jahren Geschäftsführer im Vier-Sterne-Hotel «Wreecher Hof» bei Putbus auf der Insel Rügen. Das Hotel wurde als erstes motorradfreundliches Hotel zertifiziert, weitere Informationen gibt es im Internet unter www.Wreecher-Hof.de. Davor war Harald Merkl jahrelang als Hotelmanager auf Schiffen unterwegs.