Erfolge für Schafzahl, Tritscher, Melzer und Ulbel
Die gesamte Saison duellierte sich der Österreicher Hannes Schafzahl mit dem Tschechen Michal Filla um den Titel in der Superbike-Klasse. Zur Überraschung des Ducati-Fahrers erwies sich der Yamaha-Pilot als hartnäckiger Gegner. «In dieser Saison habe ich den Motor meiner Maschine von YART tunen lassen, dadurch konnte ich wenigstens im Windschatten mit Michal mithalten. Ich war nicht mehr das Opfer wie in den Jahren davor», erzählte der Vater eines Sohnes.
Dass er das verbesserte Material auch zu nutzen wusste, stellte er beim Rennen auf dem Pannonia Ring unter Beweis, wo er bei seinem Sieg im ersten Lauf auch den Rundenrekord unterbieten konnte. «Auf dieses Resultat hat das Team von Filla reagiert. Für das erste Rijeka-Wochenende wurde der italienische Supersport-WM-Fahrer Yari Montella engagiert, um mir Punkte wegzuschnappen. Dem nicht genug, für die beiden letzten Veranstaltungen wurde Filla auf ein WM-Bike gesetzt.»
Beim Finale auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke nahe der kroatischen Hafenstadt Rijeka bestand für Schafzahl noch immer die Möglichkeit, seinem maschinell überlegenen Kontrahenten den Titel streitig zu machen. Im Zeittraining, das unter nassen Bedingungen stattfand, konnte der 44-jährige Inhaber einer Kfz-Werkstätte sein fahrerisches Potenzial noch einmal zeigen, indem er Filla um fast eine Sekunde hinter sich lassen konnte.
In den Rennen selbst hatte der Fahrer des Teams Ratezi weniger Glück. «Im ersten Rennen hat mich die Kupplung im Stich gelassen und ich konnte mich als Dritter ins Ziel retten. Im zweiten Lauf haben wir im Hinblick auf die nächste Saison am Motor und Motorrad einiges ausprobiert, das sich als falsch herausgestellt hat. Mit dem Vize-Titel bin ich trotzdem mehr als zufrieden. Nächstes Jahr wird nochmals angegriffen, denn wenn es so gut läuft, kann man doch nicht aufhören.»
Auch abseits der Königsklasse gab es aus österreichischer Sicht Positives zu vermelden. Die Kategorie Superstock 1000 stand ganz im Zeichen der rot-weiß-roten Fahrer. Mit seinen zwei Laufsiegen konnte Max Melzer (Yamaha) im letzten Abdruck noch BMW-Pilot Martin Tritscher vom zweiten Platz in der Gesamtwertung verdrängen, der sich mit dem EM-Titel im FIM Superstock-1000-Cup trösten konnte. Sein Landsmann Lennart Ulbel (Honda) schloss die Europameisterschaft an der zweiten Stelle ab.