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Ken Roczen (Honda): «Inzwischen bin ich der Älteste»

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen auf der 22er Honda

Ken Roczen auf der 22er Honda

Wenn am 8. Januar im Angel Stadium von Anaheim die Supercross-Saison beginnt, wird Ken Roczen als Mitfavorit am Startgatter stehen. Die Saisonvorbereitung des Deutschen sah in diesem Jahr etwas anders aus.

In wenigen Tagen, am 8. Januar, beginnt im kalifornischen Anaheim die US-Supercrossmeisterschaft des Jahrgangs 2022. HRC-Werksfahrer Ken Roczen geht als Mitfavorit ins Rennen. Der Titel in der renommiertesten Supercrossliga des Planeten fehlt dem deutschen Honda-Werksfahrer noch. Der Thüringer war mit 15 Jahren und 53 Tagen der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten und wurde auch der jüngste Weltmeister aller Zeiten. Die Liste geht weiter: Er wurde im Alter von 10 Jahren jüngster Deutscher Meister der 85ccm Klasse, mit 12 jüngster Sieger des ADAC-MX-Junior-Cup, mit 14 jüngster Sieger des ADAC-MX-Youngster-Cup und mit 13 jüngster Sieger der Junioren-Weltmeisterschaft 85ccm.

«Inzwischen bin ich der Älteste hier im Team», erklärt Roczen, der im kommenden April 28 Jahre alt wird. Der Deutsche ist inzwischen bei HRC von wesentlich jüngeren Talenten umgeben, die für die Zukunft aufgebaut werden: Chase Sexton und die australischen Lawrence-Brüder sind seine Teamkollegen unter dem HRC-Zelt. Ken Roczen ist inzwischen der 'Veteran' im Team. Er hat eine eigene Familie gegründet und bereits einen einjährigen Sohn. «Das Familienleben ist mir sehr wichtig», erklärt er. «Das hat mein Leben im letzten Jahr total umgekrempelt. Diese Veränderung in meinem privaten Umfeld hat sich auch auf meine Saisonvorbereitung ausgewirkt. Dieses Jahr war insgesamt weniger hektisch. Es gab ja keinen Monster Energy Cup und auch am Motocross der Nationen haben wir nicht teilgenommen. So hatten wir insgesamt mehr Zeit, am Setup für das neue Motorrad zu arbeiten. Aber ich habe auch viel Zeit mit meiner Familie verbracht.»

Hat sich durch die Geburt des Sohnes Griffin seine Einstellung zu den Rennen verändert? «Vielleicht bin ich nicht mehr so verrückt wie früher», sagt er. «Aber es war eigentlich schon immer mein Plan, länger dabei zu bleiben. Viele große Fahrerpersönlichkeiten hören ja in meinem Alter schon wieder auf. Aber man sieht es an Justin Brayton. Er wird bald 38 und ist immer noch konkurrenzfähig. Ich denke, dass ich schon noch ein paar Jahre vor mir habe. Ich gebe aber zu, dass sich die Vorstellung, nun der Älteste im Team zu sein, wirklich sehr komisch anfühlt.»

Roczen hat seine Saisonvorbereitung an sein neues Leben angepasst: «Die Pause in diesem Jahr war für mich notwendig. Mein Körper hat in den letzten Jahren viel durchgemacht. Das war nicht lustig. Nach den Verletzungen und den gesundheitlichen Rückschlägen braucht mein Körper jetzt mehr Zeit zur Erholung.»


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