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SuperEnduro-WM: Billy Bolt wieder mit weißer Weste

Von Thorsten Horn
Der überragende Billy Bolt

Der überragende Billy Bolt

Beim dritten Lauf zur SuperEnduro-WM 2022/2023 in Budapest räumte Billy Bolt wieder alles ab. Dafür musste sich der britische Husqvarna-Pilot aber mehr ins Zeug legen, als ihm lieb und er es einst gewohnt war.

Die Zeit vor der Corona-Unterbrechung mit eingerechnet, hat Billy Bolt seit Spanien 2020 bis zuletzt und inklusive dem deutschen WM-Lauf in Riesa neun SuperEnduro-Grand-Prix in Folge gewonnen. Beim dritten Event der Saison 2022/2023 folgte in der Papp-Laszlo-Arena in Budapest am Samstagabend GP-Sieg Nummer 10 en suite, und zwar einmal mehr mit Punktemaximum. Eine Spazierfahrt war es aber auch diesmal nicht, wenngleich er in der Superpole dem wiederum zweitplatzierten Jonny Walker erneut eineinhalb Sekunden aufdrückte.

«Was soll ich groß sagen? Superpole gewonnen, drei Heat-Siege, die Führung in der Meisterschaft ein weiteres Stück ausgebaut und eine Menge Action – am Ende war es eine sehr gute Nacht», meinte der unantastbar scheinende Bolt nach getaner Arbeit.

Vorausgegangen war ein hartes Stück Arbeit für den britischen Husqvarna-Factory-Rider, denn neben seinem Landsmann Jonny Walker auf Beta setzte ihm diesmal auch der US-Amerikaner Cody Webb auf Sherco mächtig zu. Allerdings im Wechselspiel, denn im ersten und im dritten Heat setzte Walker Bolt unter Druck und trieb ihn in den ein oder anderen Fehler. Im mittleren Rennen über sechs Minuten plus eine Runde brachte Webb Bolt in Bedrängnis.

Im ersten und im zweiten Lauf konnten beide sogar kurzzeitig Führungsluft schnuppern, doch unterm Strich stehen wieder 63 von 63 möglichen Punkten für Billy Bolt zu Buche. Im Auftakt-Heat eilte ihm zudem Fortuna zu Hilfe, denn nach einem Sturz des Schweden Eddie Karlsson musste dieser auf der Strecke behandelt werden, woraufhin das Rennen per roter Flagge gestoppt wurde. Zu diesem Zeitpunkt klebte Jonny Walker noch an Bolts Hinterrad.

«Die Strecke war sehr anstrengend und ich habe wieder zu viele Fehler und mir dadurch das Leben selbst schwer gemacht», räumte Bolt ein. Auf die Frage, wie Bolt beizukommen ist, antwortete der wieder zweitplatzierte Walker: «Billy fährt auf einem anderen Level als wir anderen. Ich habe versucht, meinen Fahrstil ein bisschen anzupassen und ich bin auch näher dran als sonst, aber es reicht noch nicht ganz.»

Solche Probleme hat Cody Webb nicht, denn er freute sich über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison als Dritter nach langer Durststrecke: «Endlich läuft es wieder besser. Noch nicht optimal, aber besser. Wir haben viel am Bike gearbeitet und verändert. Das zahlt sich jetzt allmählich aus. Aber wir haben noch Luft nach oben.»

Nach drei verletzungsbedingten Absagen in den letzten Tagen vor dem Lauf in Ungarns Metropole waren in der Top-Klasse Prestige nur zwölf Fahrer am Start und eine Vorqualifikation somit unnötig. Der einzige Deutsche im Feld, der Franke Mirko Fabera, präsentierte sich bei seinem diesjährigen Prestige-Abenteuer deutlich besser und wurde als beachtlicher Gesamtachter hinter den namhaften Extrem-Enduro-Profis Best of the Rest.

In der Junioren-Klasse fuhr der Norddeutsche Milan Schmüser auch beim dritten Saisonrennen aufs Podest. Nach Manuel Lettenbichler 2016 und Kevin Gallas 2018 den Titel wieder nach Deutschland zu holen, dürfte bei nur noch einer ausstehenden Veranstaltung aber schwer werden. Um den bemühen sich in erster Linie die Brüder Ashton und Mitch Brightmore aus Großbritannien.

Der nächste Event findet am 2. März (Donnerstag! Und nur Prestige) in Jerusalem statt, das Finale ist am 18. März im polnischen Gleiwitz (Gliwice).

WM-Stand Prestige nach 3 von 5 Läufen:

1. Billy Bolt (GB), Husqvarna, 184 Punkte
2. Jonny Walker (GB), Beta, 158, (-26)
3. Cody Webb (USA), Sherco, 124, (-60)
4. Taddy Blazusiak (PL), GASGAS, 105, (-79)
5. Cooper Abbott (USA), Sherco, 90, (-94)
6. Dominik Olszowy (PL), GASGAS, 81 (-103)
7. Alfredo Gomez (E), Rieju, 66, (-118)
8. Diogo Vieira (P), GASGAS, 64 (120)
9. Eddie Karlsson (S), KTM, 52 (-132)
10. William Hoare (GB), GASGAS, 52, (-132)
13. Mirko Fabera (D), GASGAS, 31, (-153)
14. Tim Apolle (D), Beta, 28 (-156)

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