WM Rivesaltes: Thomas Chareyre mit Doppelsieg
Thomas Chareyre dominierte in Rivesaltes nach Belieben
Der Weltmeister von 2010 und 2012, Thomas Chareyre, dominierte das Auftaktwochenende nach Belieben und stellte klar, wen es zu schlagen gilt, wenn man Weltmeister werden möchte. «Das ist meine Heimstrecke. Ich habe hier im Winter sehr viel trainiert und fühle mich richtig fit. Nicht so wie letztes Jahr», erklärte der Franzose, der 2013 mit einer Schulterverletzung in die Saison gestartet war und sich relativ früh in der Saison in Sosnova die Hand brach. «Ich bin sehr froh, gewonnen zu haben und habe jetzt gute Chancen, wieder den WM-Titel zu gewinnen.»
Dem haben seine Konkurrenten zumindest aktuell wenig entgegenzusetzen. Thomas Chareyre brannte nach Lust und Laune 1:29er-Zeiten in den südfranzösischen Asphalt. In den ersten Runden fuhr er einen soliden Vorsprung von über 5 Sekunden heraus, den er in der Folge verwaltete. Der Einzige, der ihm halbwegs nahe kam und auch im Rennen stellenweise unter 1:30 min fuhr, war sein Bruder Adrien. «Letztes Jahr habe ich hier gewonnen und mein Bruder stürzte. Dieses Jahr war ich ganz offensichtlich nur der Zweitschnellste, aber er hat hier ja einiges trainiert», gestand der Aprilia-Pilot. «Ich bin wirklich froh, die Meisterschaft auf Platz 2 beginnen zu können, nachdem ich letztes Jahr nach dem ersten Rennen irgendwo auf 12 oder 15 war. Das ist jetzt eine wirklich gute Basis, auf die wir aufbauen können. Sicherlich ist mein Bruder der Mann, den es zu schlagen gilt. Aber wir werden hart arbeiten und ich bin überzeugt, dass ich ihm im Laufe der Saison noch Paroli bieten kann.»
Lazzarini und Hermunen geschlagen
Während die beiden Franzosen dem Feld enteilten, gab es dahinter ein munteres Hauen und Stechen. Ivan Lazzarini, als Einziger im Vorderfeld auf Metzeler-Pneus unterwegs und von Platz 2 gestartet, konnte sich gleich zu Anfang vorne reinfahren, musste sich dann aber den Verfolgern erwehren. «Wir haben neue Reifen und es ist jetzt mein erstes Rennen damit. In der Superpole habe ich eine meiner besten Runde überhaupt gefahren und ich weiß jetzt, dass wir recht eng an den Michelin-Jungs dran sind. Das ist für mich sehr wichtig und motivierend. Im zweiten Rennen waren die Bedingungen kritisch, nachdem es zu regnen angefangen hatte. Ehrlich gesagt hätte man das Rennen vielleicht schon ein oder zwei Runden eher abbrechen sollen», gab sich der Italiener kritisch. Was ihm zu zwei weiteren Punkten in der Meisterschaft verholfen hätte, da Lazzarini nach einem Protest von Hermunens Team (mehr dazu HIER) auf Platz 4 gewertet wurde.
Mauno Hermunen war am ersten Rennwochenende nicht so stark, wie man es aus den letzten Jahren gewohnt war und machte überraschend viele Fehler. Die Erklärung dafür lieferte Teamchef Petr Vorlicek: «Wir sind von Dunlop auf Michelin umgestiegen und haben noch kein gutes Set-up. Die Reifen sind gut, das Motorrad auch, aber wir bekommen das Fahrwerk nicht abgestimmt, weil wir nicht ausreichend getestet haben. Das war ein Fehler von uns. Wir hätten mehr testen müssen. Als ich mich am Wochenende auf das Motorrad gesetzt habe, hat sich das angefühlt, als ob es das erste mal überhaupt war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und habe mich total unwohl gefühlt. Mauno hatte das gleiche Problem, aber er konnte die Probleme zumindest teilweise mit seinem Talent und seinem Kampfgeist kompensieren und auf Platz 3 fahren. Wir werden testen gehen, damit wir zum nächsten Rennen besser aufgestellt sind.»