Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Überraschung: Christian Stange auf KTM in 300er-WM

Von Ivo Schützbach
Teamchef Carsten Freudenberg (li.) mit Chris Stange

Teamchef Carsten Freudenberg (li.) mit Chris Stange

Nach der Trennung von Victor Steeman musste sich das Team Freudenberg KTM einen neuen Piloten für die Supersport-300-WM 2020 suchen. Die Wahl des Sachsen Christian Stange ist verheißungsvoll.

Am 18. September haben sich der Niederländer Victor Steeman und das Team Freudenberg KTM darauf geeinigt, auch die Supersport-300-WM 2020 gemeinsam zu bestreiten. Doch am 14. Dezember wurde ein Aufhebungsvertrag vereinbart, seither war die Truppe aus Sachsen auf der Suche nach einem Nachfolger.

Idealerweise sollte es ein Fahrer mit WM-Erfahrung sein, der in der Lage ist, konstant aufs Podium zu fahren und um den WM-Titel zu kämpfen. Mit Chris Stange aus dem sächsischen Heidenau glaubt das Team, den perfekten Mann gefunden zu haben.

Stange fuhr seit 2018 insgesamt 15 Rennen in der Supersport-WM, fünfmal schaffte er es auf unterlegenem Material in die Punkte. Für 2020 hätte er gerne mit seinem diesjährigen Team Lorini Honda weitergemacht, die Italiener sind finanziell aber nicht auf Rosen gebettet.

Da kam das Angebot des Teams aus Bischofswerda gerade recht, nicht nur wegen der räumlichen Nähe. Freudenberg stellt das einzige KTM-Team in der Supersport-300-WM, 2018 wurde mit Luca Grünwald auf Gesamtrang 4 die beste WM-Platzierung erobert. Als Teamkollegen bekommt Stange die beiden Deutschen Jan-Ole Jähnig und Max Kappler sowie den Tschechen Oliver König.

«Ich freue mich sehr, mit Chris einen weiteren Top-Fahrer an Bord haben», erzählte Teamchef Carsten Freudenberg. «Chris hat immer wieder sein Talent aufblitzen lassen, wobei er sich den Weg in die Weltmeisterschaft hart erarbeiten musste. Von der Größe und seinen körperlichen Voraussetzungen passt er ideal auf unsere KTM. Seine Streckenkenntnisse aus den letzten zwei Jahren in der WM werden uns an den Wochenenden helfen, schnell ein brauchbares Set-up für unser Bike zu finden. Chris hatte es nicht immer einfach in seiner Kariere. Er musste sich oft durchbeißen, auch wenn das Bike mal nicht perfekt war. Mit seiner kämpferischen Einstellung ist er genau richtig in der Supersport-300-WM. Oft wird der Sieg oder das Podium in der letzten Runde mit teilweise zehn Fahrer entschieden. Dazu brauchen wir Fahrer, die auch mal die Ellenbogen ausfahren, nicht zurückziehen und den Mut haben, in die Lücke reinzustechen. Vielen Dank an KTM, alle Teampartner und Sponsoren, die uns treu zur Seite stehen und dieses Projekt mit Chris zu 100 Prozent unterstützen.»

Stange ergänzte: «Ich bin glücklich, dass ich für Carsten und sein Team antreten darf. Ich bin noch nie in einem Team unterwegs gewesen, das nicht nur professionell arbeitet, sondern auch sehr eng mit dem Motorradhersteller kooperiert. Und dass das Paket schnell sein kann, haben der Sieg von Grünwald und der Podestplatz von Jähnig bereits gezeigt. Gemeinsam wollen wir uns so etablieren, dass wir Top-5-Platzierungen einfahren können. Über die Winterpause werde ich viel trainieren, um das perfekte Gewicht für die Klasse zu erreichen.»

Anfang März wird Stange erstmals mit der KTM RC 390 R testen, die zehn Events umfassende Weltmeisterschaft beginnt am letzten März-Wochenende in Jerez.

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