SSP-300 in Jerez: Debüt-Sieger Sofuoglu musste weinen
Eigentlich schien Superbike-Ass Toprak Razgatlioglu der legitime Nachfolger von Supersport-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu zu sein, doch das könnte sich nun ändern. Denn der Sieger im Rennen der Supersport-WM 300 in Jerez trägt seinen Namen – und natürlich fährt er mit der Startnummer 54.
Zur Info: Bahattin ist der Sohn von Kenan Sofuoglus Cousin – der Vater von Kenan und der Opa von Bahattin waren Brüder.
Der Sieg von Bahattin Sofuoglu kam überraschend. Denn bis zum diesjährigen Saisonauftakt der Nachwuchsserie trat der 16-Jährige nicht sonderlich in Erscheinung. In seiner ersten vollen Saison in der SSP-WM 300 erreichte er nicht nur keinen WM-Punkt, er qualifizierte sich in Assen, Jerez und Misano nicht einmal für das Rennen. In Jerez eroberte der Yamaha-Pilot dann wie aus dem Nichts Platz 6 und den Sieg.
«Im ersten Rennen habe ich mich sehr gut gefühlt und wusste, dass ich das Zeug fürs Podium habe. Im durcheinander der letzten Kurve habe ich das aber nicht geschafft», sagte der Teenager. «Im zweiten Rennen war ich in den ersten Runden nur Zehnter, aber ich fing an zu pushen und konnte mich Schritt für Schritt nach vorne kämpfen. Die Pace Tempo war unglaublich hoch, ich musste mich mächtig anstrengen. Ich führte das Feld in der letzten Runde an und hatte Angst, dass ich überholt werde. Also habe ich noch einmal alles gegeben. In der letzten Kurve geriet ich noch mehr unter Druck. Mindestens ein Fahrer versuchte, sich den Sieg zu schnappen. Ich gab alles und betete, dass mich niemand auf dem Weg zur Ziellinie überholt.»
Auch in der Gesamtwertung steht Sofuoglu gut da: Mit 35 Punkten hat er nur einen Zähler Rückstand auf WM-Leader Tom Booth-Amos.
«Ich bin noch total durcheinander. Als ich im Ziel war, musste ich weinen», gab der Yamaha-Pilot zu. «Das Rennen in Jerez zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl. Jetzt hoffe ich, dass ich die nächsten beiden Rennen in Portimão dasselbe schaffe.»