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Freudenberg jubelt: WM-Debütant Svendsen vorne dabei

Von Thorsten Horn
Oliver Svendsen zeigte starke Leistungen

Oliver Svendsen zeigte starke Leistungen

Das Team Freudenberg KTM Paligo trat im Rahmen der Supersport-300-WM in Most mit drei Fahrern an. Von denen sorgte ausgerechnet Neuling Oliver Svendsen für das Highlight.

Gute Performance aller drei Fahrer, doch die Ergebnisse spiegelten dies, teils unverschuldet, nicht wider. So könnte die Kurzfassung des Heimspiels des Teams Freudenberg KTM Paligo im Rahmen der Supersport-300-WM in Most lauten. Zumindest durfte sich die Bischofswerdaer Truppe um Michael und Carsten Freudenberg über einen Glanzpunkt auf dem Papier freuen – und für diesen sorgte ausgerechnet Oliver Svendsen.

Der 20-jährige Däne ist in diesem Jahr neu in der IDM-Abteilung des breit aufgestellten sächsischen Rennteams und erhielt in Most als aktueller Tabellenzweiter die Chance eines Gastspiels in der WM. Im ersten Lauf am Samstag mischte er vom 16. Startplatz kommend in der sechsköpfigen Spitzengruppe mit. Wenngleich er mit 0,477 sec hinter Sieger Loris Veneman «nur» Sechster wurde, hatte er eine wohlschmeckende Kostprobe seines Talents abgegeben und zugleich einen weiteren Beweis für das hohe Niveau in der IDM angetreten.

Tags darauf brauste er vom dritten Startplatz in der ersten Reihe los und hielt sich beim neuerlichen Hauen und Stechen in der diesmal 20 Fahrer umfassenden Spitzengruppe meist im Mittelfeld auf. In der zehnten von zwölf Runden bezahlte Svendsen seine Angriffslust mit einem Sturz, was der guten Gesamteinschätzung durch seine Teamchefs keinen Abbruch tut. So sagte dazu der Senior auf der Kommandobrücke, Michael Freudenberg: «Es ist natürlich so, dass wir uns alle ein bisschen mehr erhofft haben, zumal wir bei der IDM vor vier Wochen in Most mit den Gaststartern aus der WM nicht schlecht dabei waren. Es war eine gute Vorstellung, vor allem von Oliver, und wir waren insgesamt gut bei der Musik. Das Einzige, was fehlte, sind die Ergebnisse. Das Motorrad ist absolut konkurrenzfähig, da gibt es gar keine Frage.»

Zufrieden war auch der Shootingstar im Team, wenngleich bei ihm nach dem zweiten Rennen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com noch etwas Wehmut mitschwang. «Ich bin happy über den Samstag, aber von meinem Job am Sonntag ein bisschen enttäuscht. Ich bin von Platz 3 gestartet und hatte wieder die Chance, auf dem Podest zu sein. Der erste Schritt war gut, aber am Sonntag hatte ich nicht dieses gute Gefühl fürs Motorrad und bei mir selbst», gab Oliver Svendsen zu Protokoll.

Dennoch überwog bei ihm die Freude über seine Gesamtleistung: «Ich war nur ein Wildcard-Fahrer und bin super happy mit Platz 6. Ich war hier, um der Welt meinen Namen für die nächsten Jahre zu zeigen. Ich denke, das habe ich getan.»

Zunächst hat er aber erst noch in der IDM ein großes Ziel: Vor ihm liegt in der Tabelle lediglich Teamkollege Jeffrey Buis, doch hat der Niederländer planmäßig nur die ersten IDM-Läufe 2024 zu Trainingszwecken mitgenommen. Abweichend davon wäre sein nochmaliges Mitwirken beim übernächsten Lauf Mitte August in Assen keine große Überraschung.

Drei Punkte hinter Buis liegend hat Oliver Svendsen vor Schleiz an diesem Wochenende deren 33 Vorsprung auf Ruben Bijman, ebenfalls aus dem Land der Tulpen und auf einer Freudenberg-KTM sitzend. «Mein nächster Schritt ist, die IDM zu gewinnen und danach möchte ich in die Weltmeisterschaft aufsteigen. Das ist mein Ziel seit vielen Jahren und nun ist es Zeit, das zu tun», hat der Südskandinavier noch etwas unkonkrete Pläne.

Dennoch favorisiert er dazu das Team Freudenberg. «Ich denke, dass ich nach diesem Wochenende ganz gute Chancen habe. Ich fahre jetzt für KTM und mag das Bike und das Team. Ich hoffe, dass ich für nächstes Jahr einige Optionen habe, dann ist es leider eine Frage des Preises. Aber mein jetziges Team ist meine erste Option.»

Wenngleich Phillip Tonn als IDM- und WM-Stammfahrer des Freudenberg-Teams etwas im Schatten von Oliver Svendsen stand, hatte er eigentlich kein schlechtes Wochenende. Am Samstag startete er von der 23. Position und fuhr sich schnell in die um Platz 7 kämpfende Verfolgergruppe. Allerdings wollte er für einen Moment etwas zu viel und stürzte nach einem Feindkontakt.

Am Sonntag verpasste er den Anschluss zur großen Spitzengruppe. Nachdem diese sich sukzessive dezimiert hatte, ging es im kleinen Grüppchen dahinter sogar noch um den letzten WM-Punkt. Beim Sprint zur Ziellinie hatte der Wahl-Thüringer jedoch mit 0,020 sec das Nachsehen und wurde 16.

«Vom Speed her und im ersten Rennen bis zu meinem Sturz konnte ich zeigen, dass ich mithalten kann, nur steht leider wieder nichts auf dem Zettel», begann Phillip sein Fazit zum Wochenende. «Es ist mein Job als Rennfahrer, Leute vor mir zu überholen. Die fahren aber alle nicht langsam, sodass das immer mit Risiko verbunden ist. Auf der einen Seite muss man was riskieren und sich Respekt verschaffen, andererseits kann es dann auch mal einen Tick zu viel sein.»

Am bevorstehenden Wochenende kommt er auf dem Schleizer Dreieck zu seinem IDM-Heimrennen. Dort errang Tonn vor Jahresfrist seinen ersten IDM-Sieg und ist frohen Mutes, in diesem Jahr Ähnliches zu erreichen. «Da freue ich mich schon sehr darauf. Mein Ziel ist auf jeden Fall, beide Rennen zu gewinnen. Schleiz ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich bin zwar im vorigen Jahr das erste Mal dort gefahren, aber ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.»

Ergebnis Supersport- 300 Most, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Loris Veneman (NL) Kawasaki
2. Inigo Iglesias (E) Kawasaki + 0,009 sec
3. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 2,479
4. Bruno Ieraci (I) Kawasaki + 2,517
5. David Salvador (E) Yamaha + 2,533
6. Margo Gaggi (I) Yamaha + 2,555
7. Julio Garcia (E) Kove + 2,709
8. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha + 2,775
9. Jose Osuna (E) Kawasaki + 3,008
10. Elia Bartolini (I) Yamaha + 3,310
11. Ruben Bijman (NL) Kawasaki + 3,332
12. Marc Garcia (E) Kove + 3,351
13. Emiliano Ercolani (I) Yamaha + 3,516
14. Humberto Maier (BR) Yamaha + 6,172
15. Samuel Di Sora (F) Yamaha + 15,781
16. Phillip Tonn (D) KTM + 15,801
17. Filip Novotný (CZ) Kawasaki + 15,839
18. Chris Clark (USA) Kawasaki + 29,024
19. Giacomo Zannini (I) Kawasaki + 29,069
20. Kevin Sabatucci (I) Kawasaki + 29,114
21. Kavin Quintal (IND) Kawasaki + 29,198
22. Mattia Martella (I) Kawasaki + 29,421
- Raffaele Tragni (I) Yamaha
- Fenton Seabright (GB) Kawasaki
- Oliver Svendsen (DK) KTM
- Daniel Turecek (CZ) Kawasaki
- Mirko Gennai (I) Kawasaki
- Carter Thompson (AUS) Kawasaki
- Jeffrey Buis (NL) KTM
- Matteo Vanucci (I) Yamaha
- Gustavo Manso (BR) Yamaha
- Kevin Fontainha (BR) Yamaha
- Unai Calatayud (E) Yamaha
Ergebnis Supersport- 300 Most, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Loris Veneman (NL) Kawasaki
2. Marc Garcia (E) Kove + 0,075 sec
3. Carter Thompson (AUS) Kawasaki + 0,150
4. Mirko Gennai (I) Kawasaki + 0,214
5. Inigo Iglesias (E) Kawasaki + 0,398
6. Oliver Svendsen (DK) KTM + 0,477
7. Jose Osuna (E) Kawasaki + 8,735
8. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 9,005
9. Humberto Maier (BR) Yamaha + 9,276
10. David Salvador (E) Yamaha + 9,300
11. Bruno Ieraci (I) Kawasaki + 9,368
12. Margo Gaggi (I) Yamaha + 10,796
13. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha + 10,800
14. Emiliano Ercolani (I) Yamaha + 10,873
15. Kevin Fontainha (BR) Yamaha + 10,906
16. Elia Bartolini (I) Yamaha + 11,046
17. Fenton Seabright (GB) Kawasaki + 11,062
18. Gustavo Manso (BR) Yamaha + 11,455
19. Unai Calatayud (E) Yamaha + 15,305
20. Julio Garcia (E) Kove + 17,393
21. Jeffrey Buis (NL) KTM + 21,815
22. Filip Novotný (CZ) Kawasaki + 28,054
23. Chris Clark (USA) Kawasaki + 28,055
24. Raffaele Tragni (I) Yamaha + 28,431
25. Kevin Sabatucci (I) Kawasaki + 29,939
26. Giacomo Zannini (I) Kawasaki + 30,015
27. Mattia Martella (I) Kawasaki + 30,165
28. Daniel Turecek (CZ) Kawasaki + 30,383
29. Kavin Quintal (IND) Kawasaki + 39,613
30. Phillip Tonn (D) KTM + 54,876
- Samuel Di Sora (F) Yamaha
- Ruben Bijman (NL) Kawasaki
- Matteo Vanucci (I) Yamaha
Supersport-300: Stand nach 8 von 16 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Inigo Iglesias (E) Kawasaki 129
2. Aldi Mahendra (RI) Yamaha 110
3. Loris Veneman (NL) Kawasaki 106
4. Daniel Mogeda (E) Kawasaki 63
5. Marc Garcia (E) Kove 60
6. Margo Gaggi (I) Yamaha 58
7. Jeffrey Buis (NL) KTM 55
8. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha 54
9. Petr Svoboda (CZ) Kawasaki 53
10. Mirko Gennai (I) Kawasaki 49
11. Bruno Ieraci (I) Kawasaki 49
12. Jose Osuna (E) Kawasaki 43
13. David Salvador (E) Yamaha 38
14. Julio Garcia (E) Kove 35
15. Unai Calatayud (E) Yamaha 32
16. Samuel Di Sora (F) Yamaha 31
17. Elia Bartolini (I) Yamaha 29
18. Ruben Bijman (NL) Kawasaki 27
19. Carter Thompson (AUS) Kawasaki 16
20. Matteo Vanucci (I) Yamaha 10
21. Fenton Seabright (GB) Kawasaki 10
22. Oliver Svendsen (DK) KTM 10
23. Emiliano Ercolani (I) Yamaha 10
24. Humberto Maier (BR) Yamaha 9
25. Gustavo Manso (BR) Yamaha 8
26. Phillip Tonn (D) KTM 7
27. Emanuele Cazzaniga (I) Yamaha 6
28. Dylan Czarkowski (NL) Yamaha 5
29. Kevin Fontainha (BR) Yamaha 4
30. Raffaele Tragni (I) Yamaha 3
31. Ivan Hernandez (E) Kawasaki 1

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