MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

FIM reagiert: Sexismus-Vorwurf wird untersucht

Von Kay Hettich
Sharni Lee Pinfold will für mehr Gleichberechtigung im Motorradsport einsetzen

Sharni Lee Pinfold will für mehr Gleichberechtigung im Motorradsport einsetzen

Gut zwei Wochen nachdem Sharni Lee Pinfold ihren Rücktritt erklärte, weil sie die Demütigungen als Frau im von Männern dominierten Rennsport nicht länger hinnehmen wollte, reagiert nun auch die FIM.

Im IDM-Team des Niederländers Rob Vennegoor sollte sich Sharni Lee Pinfold 2021 auf eine permanente Saison in der Supersport-WM 300 vorbereiten, doch überraschend kündigte die 25-Jährige am 24. Januar ihren Vertrag. Auf ihrem Facebook-Account erklärte sie ihre Entscheidung mit Diskriminierung.

«Die meisten Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert wurde, waren auf den mangelnden Respekt und die abwertende Behandlung von Frauen zurückzuführen», sprach Pinfold deutlich von Sexismus, dem sie sich ausgesetzt sah. Sie äußerte sich allerdings nicht zum Zeitpunkt oder über Personen. Dem Vernehmen nach geht es um frühere Karrierestationen und die Vorkommnisse haben nichts mit Vennegoor zu tun, wie einige vorschnell mutmaßten.

Doch die Nachricht der adretten Australierin schlug hohe Wellen und erreichte auch die FIM. Der Weltverband hat sich Gleichberechtigung auf die Fahne geschrieben und will dem Vorwurf auf den Grund gehen.

«Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein zentraler Wert für die FIM, die ständig bemüht ist, das Wohlergehen aller Fahrer zu gewährleisten», heißt es in einer Mitteilung der FIM. «Die FIM war verärgert über diese Nachricht und nimmt die Aussage von Frau Pinfold sehr ernst. Die FIM und der australische Motorradverband stehen im engen Kontakt mit der jungen Fahrerin, um ihre Entscheidung nachvollziehen zu können. Wir möchten betonen, dass Sharni Pinfold auf die bedingungslose Unterstützung der FIM zählen kann.»

Die FIM verurteilte außerdem jegliche Art der Diskriminierung. Bereits seit 2006 setzt sich die FIM-Kommission CFM für Chancengleichheit und Gleichbehandlung von Frauen im Motorradsport ein.

«Die FIM akzeptiert keinerlei Diskriminierung von Fahrern, unabhängig von ihrem Geschlecht. Wir sind eine Motorradfamilie, jeder ist willkommen», ergänzte die Vorsitzende Nita Korhonen. «Es werden keine unangemessenen oder störenden Kommentare oder Handlungen toleriert. Wir wollen alle Fahrer unterstützen und ihnen ermöglichen, ihre Träume zu verwirklichen und ihre Motivation hoch zu halten.»

Sharni Pinfold versicherte indes, dass sie durch ihre Kooperation mit der FIM die Situation von Frauen im Rennsport allgemein verbessern wolle.

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