300er-Sieger Victor Steeman fuhr 2 Long-Lap-Strafen
Victor Steeman fuhr ein starkes zweites Rennen
Victor Steeman war in Magny-Cours ein in jeder Hinsicht auffälliger Fahrer. In der Superpole wurde der 22-Jährige aus Zevenaar von der Rennleitung wegen riskanter Fahrweise verwarnt und mit einer Geldstrafe von 200 Euro belegt – dennoch hatte er die Bestzeit gefahren und startete in beiden Rennen von der Pole!
Im ersten Lauf fiel der Niederländer als Sturzverursacher von Mirko Gennai und Hugo De Cancellis erneut mit einer gefährlichen Fahrweise auf, weshalb er von den Stewards für das Sonntagsrennen eine zweifache Long-Lap-Penalty aufgebrummt bekam. Steeman selbst fiel bei dem Zwischenfall übrigens auch aus.
Was der Kawasaki-Pilot dann im zweiten Rennen schaffte, war außergewöhnlich. Als Führender nach Runde 1 absolvierte er in der zweiten Runde die erste Strafe und fiel auf Platz 16 zurück. Sein Zeitverlust betrug 3,1 sec. In Runde 3 fuhr er die zweite Long-Lap, war nur noch 22. und lag 5,2 sec hinter der Spitze. Anschließend pflügte der MTM-Pilot durchs Feld und führte nach Runde 10 das Rennen wieder an! Mit einem kleinen Polster absolvierte er die letzten Runden und gewann.
«Ein verrücktes Rennen», stammelte Steeman im Siegerinterview. «Mir war ja vorher bewusst, dass ich zwei Long-Lap-Penalties absolvieren muss, also habe ich versucht, die Pace zum Beginn der jeweiligen Runde zu drosseln, damit das Feld dicht zusammenbleibt. Nach der ersten Long-Lap-Penalty merkte ich, dass mein Rückstand nicht zu groß ist und absolvierte gleich im Anschluss die zweite. Es hat funktioniert. Bevor ich mich vorn davon machte, versuchte ich ein wenig die Reifen zu schonen. In der letzten Runde war der Vorderreifen aber am Ende und ich musste es etwas ruhiger angehen lassen.»
Mit seinem dritten Saisonsieg behauptete Steeman Rang 3 der Gesamtwertung. Sein Rückstand auf den WM-Führenden Álvaro Diaz (Yamaha) beträgt 50 Punkte.