Portimão 2022: Erinnerungen an Victor Steeman
Victor Steeman wurde nur 22 Jahre alt
Victor Steeman kam als Gesamtzweiter zum Saisonfinale der 300er-WM, der Titelgewinn war angesichts 50 Punkte Rückstand eher unwahrscheinlich, dennoch gab der Niederländer nie auf, daran zu glauben. Aber das sollte zur Nebensächlichkeit verkommen. Denn im ersten Rennen stürzte der Kawasaki-Pilot in der dritten Runde in Kurve 14 gemeinsam mit dem Spanier Jose-Luis Perez. Beide Motorräder überschlugen sich mehrfach und in der Nähe ihrer Piloten. Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen.
Das medizinische Personal und die Ambulanzfahrzeuge waren rasch an der Unfallstelle eingetroffen, Steeman wurde noch an der Strecke im Medical Centre medizinisch versorgt. Danach wurde er mit dem Helikopter ins Krankenhaus nach Faro geflogen, wo er am Kopf operiert wurde, um den Druck vom Gehirn zu nehmen.
Vergeblich: Zwei Tage später wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet und der 22-Jährige für Tod erklärt. Wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, verstarb am 11. Oktober seine Mutter Flora van Limbeek an einem Herzstillstand; den Verlust ihres Sohnes konnte sie nicht ertragen. Die Familientragödie erschütterte Menschen weltweit.
Die Beisetzung fand auf dem Friedhof Moscowa in Arnheim im Kreis der Familie und der engsten Freunde statt. Für die Öffentlichkeit organisieren Victors engste Freunde eine weitere Trauerveranstaltung auf seiner Lieblingsrennstrecke in Assen.
Als Organspender rettete Victor fünf jungen Menschen das Leben. Eine nach ihm benannte Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit auf und um der Rennstrecke zu verbessern.
Victor war ein ruhiger Charakter, sehr höflich und wohlerzogen. Der Motorradsport hat mit ihm eines seiner hoffnungsvollsten Talente verloren.